. Denkschriften - Österreichische Akademie der Wissenschaften. Studien über Flugsaurier. 1 \:\ Aus der übereinstimmenden Gestalt und Aneinanderlage der Flugtingerglieder in den Gelenks- regionen bei allen Rhamphorhyncheu ließ sich der Schluß ziehen, daß bei ihnen höchstens eine schwache Beugung der einzelnen Flugfinger gegeneinander, also nur eine leichte Krümmung des Flügels nach rückwärts, nie aber eine Faltung stattfinden konnte; denn für sie fehlen die Fingergelenke. Für die Beugung sind Beuge- und Strecksehnen an den Fingergliedern anzunehmen, von denen wir mindestens erstere beim München


. Denkschriften - Österreichische Akademie der Wissenschaften. Studien über Flugsaurier. 1 \:\ Aus der übereinstimmenden Gestalt und Aneinanderlage der Flugtingerglieder in den Gelenks- regionen bei allen Rhamphorhyncheu ließ sich der Schluß ziehen, daß bei ihnen höchstens eine schwache Beugung der einzelnen Flugfinger gegeneinander, also nur eine leichte Krümmung des Flügels nach rückwärts, nie aber eine Faltung stattfinden konnte; denn für sie fehlen die Fingergelenke. Für die Beugung sind Beuge- und Strecksehnen an den Fingergliedern anzunehmen, von denen wir mindestens erstere beim Münchener Rhamphorhynchus-Flügel angedeutet finden. O. Abel hat aber für die Pterodactylideu einen höheren Grad von Beweglichkeit der Flugfinger- glieder gegeneinander angenommen (1912, p. 321—324), welche nicht nur »winkelig gegeneinander abgebogen«, sondern sogar »zusammengelegt« werden konnten. Aus dieser Annahme folgerte er für diese kürzer- und breitflügeligere Pterosaurier-Gmppe die Existenz eines Flatterfluges, im Gegensatze zum Drachenfluge der lang- und schmalflügeligen Rhampliorhyuchen. Meine Beobachtungen und Ver- gleiche decken sich nicht mit diesen Ansichten. Bei kleineren Pterodactylus-Formen sind tatsächlich die Fingergelenke der Flugfinger (in der Abbildung!) mehr gerundet als wir dies bei den zumeist erheblich größeren Individuen der abgebildeten finden. Bei größeren Pterodactylen ändert sich dies, indem nur einzelne Glieder, andere nicht mehr gerundete Gelenksenden besitzen: vergl. Pt. scolopaciceps, longirostris, Kochii (H. v. Meyer, Fauna d. Vorw., Taf. I, Fig. 2, Taf. II, Fig. 1, Taf. III, Fig. 1) und schließlich finden wir gar keine Abweichung mehr von der Aus- bildung bei den Rhampliorhyuchen: vergl. Pt. suevicus Quenst. (Plieninger 1907, Taf. XVIII) oder Pterauodou (Eaton 1910, Taf. 26). Man erhält unwillkürlich den Eindruck, daß die abgerundete Zeichnung der Fingerglieder bei den kleinen Exemplare


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