. Geschichte des Kostüms. sam lig ein Fürst zu Feld,„Kan ich so eigentlich anzeygn,„Als stehe es da leibhafftig eign. Fig. 3. Glaser. Fig, 4. Kaufmann. Fig. 5. Juden. „Bin nicht vmb sonst ein Jüd genannt,„Ich leih nur halb Gelt an ein Pfandt,„Löst mans nit zu gesetztem Ziel,„So gilt es mir dennoch so viel,„Darmit verderb ich den loßn Hauffn,„Der nur wil feyern, fressn und sauffn,•„Doch nimpt mein Handel gar nit ab,„Weil ich meins gleich viel Brüder hab. Fig. 6. Hochgeborene Standespersonen. „Ich bin ein edler Gentelon [Gentilhomme], „Ein gwaltig, reich, herrlicher Mann, ,,Jedermann ein Auffseh


. Geschichte des Kostüms. sam lig ein Fürst zu Feld,„Kan ich so eigentlich anzeygn,„Als stehe es da leibhafftig eign. Fig. 3. Glaser. Fig, 4. Kaufmann. Fig. 5. Juden. „Bin nicht vmb sonst ein Jüd genannt,„Ich leih nur halb Gelt an ein Pfandt,„Löst mans nit zu gesetztem Ziel,„So gilt es mir dennoch so viel,„Darmit verderb ich den loßn Hauffn,„Der nur wil feyern, fressn und sauffn,•„Doch nimpt mein Handel gar nit ab,„Weil ich meins gleich viel Brüder hab. Fig. 6. Hochgeborene Standespersonen. „Ich bin ein edler Gentelon [Gentilhomme], „Ein gwaltig, reich, herrlicher Mann, ,,Jedermann ein Auffsehcn hat „Auf mein Geberde, Weiß und That, „Derhalb steh ich in starkem Hoffn, „Das Regiment steh mir noch offn, „Daß ich zum Hertzog werd erwehlt „Und der Gwalt in mein Hand , 7. Dreierlei 8. Schiffsführer, „Schiff-Patron. Nach Jost Ammans „Eygentlicher Beschreibung aller Stände auff Erden,mit Reimen von Hans Sachs. Frankfurt, Sigm. Feyerabend, o < < Q <: OiCO s Q z< o 130DEUTSCHLAND ERSTE HÄLFTE DES XVI. JAHRHUNDERTS Unsere Tafel gibt ein Kranachsches Gemälde aus dem Berliner Kaiser Friedrich-Museum wieder. Es stellt die Bathsebaerzählung des Alten Testamentes dar, natür-lich in der Tracht der Kranachschen Zeit, da diese von Kostümarchäologie nochnichts wußte und als selbstverständlich annahm, vornehme Leute der Zeit KönigDavids hätten dasselbe getragen, was vornehme Leute der Zeit Luthers und Kranachstrugen. Die ganze Anordnung zeigt, daß der Künstler die Bathseba höchst vornehmaufgefaßt, daß er ihre Würde schon vorweggenommen und deshalb der künftigenMutter des Salomo bereits Hofdamen beigegeben hat. Die Frauenkleider sind durchgängig rot, mit Goldbesatz, den Boden geradeerreichend und stark gefältelt. Die ganz links stehende Begleiterin trägt die Haube,auf die dann bei Bathseba der rote Hut gesetzt ist, während die zweite Dame vonlinks und die ganz rechts stehend


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