Handbuch der Kinderkrankheiten . Kind den oberen Theil des Beckens so weit nach unten, dass derOberschenkel mehrweniger senkrecht gegen den Fussboden zu stehenkommt. Auf diese Weise würde aber die Wirbelsäule und mit ihr derganze Rumpf ebenfalls eine Aveit nach vorn geneigte Stellung einnehmenund der Schwerpunkt des Rumpfes würde so weit nach vorn und überdie Stützlinien der unteren Extremität hinausfallen, dass die Muskelnnur mit grossem Kraftaufwand im Stande wären, das Körpergewicht amlangen Hebelarm zu tragen. Um also den Schwerpunkt des Rumpfes wieder nach rückwärts zuverlegen , wird der


Handbuch der Kinderkrankheiten . Kind den oberen Theil des Beckens so weit nach unten, dass derOberschenkel mehrweniger senkrecht gegen den Fussboden zu stehenkommt. Auf diese Weise würde aber die Wirbelsäule und mit ihr derganze Rumpf ebenfalls eine Aveit nach vorn geneigte Stellung einnehmenund der Schwerpunkt des Rumpfes würde so weit nach vorn und überdie Stützlinien der unteren Extremität hinausfallen, dass die Muskelnnur mit grossem Kraftaufwand im Stande wären, das Körpergewicht amlangen Hebelarm zu tragen. Um also den Schwerpunkt des Rumpfes wieder nach rückwärts zuverlegen , wird der untere Abschnitt der Wirbelsäule nach vorn aus-gebogen : es entsteht eine compcnsirende Lordose der Len-denwirbelsäule (s, die Abbildung bei Heine Taf. XHI Fig. 28). Letztere kann, eljenso wie die sie Ijcdingende Flexionscontractur imHüftgelenk, dem oberflächlichen Beoljachtor leicht entgehen. Kanndoch selbst der Kenner solcher Deformitäten zur Sicherheit über deren Spinale Kinderlähmung. Folgen der Lähmung. 89. Fig. VI. Flexionscontractur im Hüftgelenk, a. Flexionsstellung. b. compen-sirt durch Beckensenkung und Flexion (Lordose) der Wirbelsäule. Vorhandensein erst dadurcli gelangen, dass er das Kind in der Rü-ckenlage , anf einer festen Unterlage ausgestreckt, untersuclit. Indieser Lage niuss sich die normale kindliche Wirbelsäule, weil ihr dieim späteren Alter physiologische Lordose der Lendenwirbelsäule nochfehlt, der ebenen Unterlage fast vollständig adaptiren. Anders bei derpathologischen Lordose, welche im Liegen deutlich hervortritt, sobalddas Kind den betreffenden Oberschenkel in derselben gestreckten Stel-lung hält wie den anderen. In hochgradigen Fällen entsteht alsdannzwischen Fussboden und Wirbelsäule ein Hohlraum, durch welchen}nan den Arm hindurchschieben kann. Erst wenn man den Oberschen-kel gegen das Becken flectirt, nähert sich die Lendenwirbelsäule derUnterlage, bis sie schliesslich auf derselben platt aufliegt. Die Entstehung ei


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