Lehrbuch der HygieneSystematische Darstellung der Hygiene und ihrer wichtigsten Untersuchungs-methoden .. . spendiert bleibenden und im Wattepfropf am Ende der Röhre abgefangenen Par-tikelehen sind, wie nachgewiesen wurde (Hesse), keine lebensfähigen Organismen. Wird Luft von vermuthlich geringem Keimgehalt untersucht, z. B Luft im Freienhei Windstille, so kann mau 10 bis zO l Luft, bei großem Keimgehalt aber nur 1 bis5 l durch die Röhre leiten. Dann wird die Eintrittsöffnung der Luft durch eine Gummi-kappe geschlossen. Aus der Anzahl der nach mehreren Tagen gewachsenen Colonien schließt man a


Lehrbuch der HygieneSystematische Darstellung der Hygiene und ihrer wichtigsten Untersuchungs-methoden .. . spendiert bleibenden und im Wattepfropf am Ende der Röhre abgefangenen Par-tikelehen sind, wie nachgewiesen wurde (Hesse), keine lebensfähigen Organismen. Wird Luft von vermuthlich geringem Keimgehalt untersucht, z. B Luft im Freienhei Windstille, so kann mau 10 bis zO l Luft, bei großem Keimgehalt aber nur 1 bis5 l durch die Röhre leiten. Dann wird die Eintrittsöffnung der Luft durch eine Gummi-kappe geschlossen. Aus der Anzahl der nach mehreren Tagen gewachsenen Colonien schließt man aufdie Anzahl der ursprünglich vorhandenen Keime. Dies ist aber nicht ganz richtig, weildie einzelnen auf die Gelatine fallenden Staubpartikelchen, welche oft einebedeutende Größe haben, nicht je einen, sondern gewiss sehr viele Keime mit sich fü wachsen in der von Hesse angegebenen Röhre nur Keime, welche durch denSauerstoff der Luft nicht geschädigt werden; jene aber nicht, welche des Sauerstoff-abschlusses bedürfen und nur solche, welchen die Nährgelatine als „Boden Die zu den Versuchen benützte Röhre und Nährgelatine muss mit Sicherheit durchein geeignetes Sterilisierunsrsverfahren, ehe sie verwendet wird, keimfrei gemacht werden. Die einzelneu Colonien gestatten dann eine weitere Untersuchung der Keime. Außer in der von Hesse angegebenen Weise hat man auch durch Durchleiten ge-messener Mengen von Luft durch sterilisierte Flüssigkeiten die Luftkeime bestimmt, oderdurch Abfiltrieren mittelst sterilisierter Watte. Tyndall hat zuerst gelegentlich seiner Unter-suchungen auf diese Eigenschaft der Watte, auch die feinsten Stanbtheilchen zurück-zuhalten, aufmerksam gemacht. Bei den letztgenannten Methoden wurde die Watte, oder Flüssigkeit mit in derWärme verflüssigter Nährgelatine gemischt und sodann letztere unter geeignete Vor-sichtsmaßregeln auf sterile Platten in mäßig dünner Schicht ausgegossen und erstarrenlassen; in der Gelat


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