Einleitung in die vergleichende gehirnphysiologie und Vergleichende psychologie, mit besonderer berücksichtigung der wirbellosen thiere einleitungindiev00loeb Year: 1899 VIII. Versuclie an Mollusken. Die bisherigen Angaben in der Litteratur über die Functionen des Centralnervensystems der Mollusken sind sehr spärlich. Allein sie sind nichts desto weniger werthvoU als weitere Belege für die Anschauung, dass die einfache und rhythmische Spontaneität, sowie die Reflex Vorgänge nicht auf specifischen Eigenthümlichkeiteu der Ganglien beruhen. Bei den Krebsen liegen die Schlundganglien ziemlich na


Einleitung in die vergleichende gehirnphysiologie und Vergleichende psychologie, mit besonderer berücksichtigung der wirbellosen thiere einleitungindiev00loeb Year: 1899 VIII. Versuclie an Mollusken. Die bisherigen Angaben in der Litteratur über die Functionen des Centralnervensystems der Mollusken sind sehr spärlich. Allein sie sind nichts desto weniger werthvoU als weitere Belege für die Anschauung, dass die einfache und rhythmische Spontaneität, sowie die Reflex Vorgänge nicht auf specifischen Eigenthümlichkeiteu der Ganglien beruhen. Bei den Krebsen liegen die Schlundganglien ziemlich nahe den Ganglien der Gangbeine, so dass die Gefahr einer Shockwirkung auf die letz- teren bei der Exstirpation der Schlundganglien nahe liegt. Es ist nicht unmöglich, dass der Aus- fall der spontanen Locomotion nach Exstirpation der Schlund- ganglien bei Astacus z. B. auf eine derartige Shockwirkung zu- rückzuführen ist. Bei den Ga- stropoden liegt das Pedalganglion (P Fig. 33), welches die leitende Brücke zwischen den motorischen und den sensibeln Nervenfasern der Locomotionsorgane bildet, meist relativ weit von dem Gehirn (g Fig. 33) entfernt. Wir sehen jeden- falls, dass eine enthirnte Gastropode fortfährt sich spontan zu bewegen. Steiner hat das an einer 10 cm langen, sehr durchsichtigen pelagischen Schneckenart, nämlich Pterotrachea, beobachtet. (1) Bei derselben ist der Fuss in ein Schwimmorgan umgewandelt. Weder einseitige, noch doppelseitige Zerstörung des Unterschlundganglions hat den geringsten Einfluss auf den Character und die Quantität der spontanen Progressiv- bewegung. Steiner giebt an, dass gelegentlich Pterotracheen, die ihren Kopf verloren haben, gefangen werden und dass die spontane Beweg- lichkeit solcher Thiere nicht verringert ist. Zerstörung des Pedalgan- Fig. 33. Scheräatische Darstellung des Centralnervensystems bei einer Schnecke (Paludina vivipara), modificirt nach Leydig. g Gehirn, P Pedalganglion.


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