. Annalen des Naturhistorischen Hofmuseums. Dr. Ludwig Ritter Lorenz v. Liburnau. Grauer berichtet über seinen Gorilla noch folgendes: Der ursprüngliche Name bei den Wabembe ist «Kinguti», die Leute, welche des Kisuaheli mächtig sind, nennen ihn aber auch «Sultani na Majani», das ist «König der Wälder», was beweist, welchen mächtigen Eindruck ihnen das Tier macht. Sein Aufenthalt ist der dichteste, für Europäer fast undurchdringliche Gebirgsurwald in einer Höhe zwischen 2000 und 3ooo m. In den Jahren 1908 und 1910 brachte Grauer im ganzen über fünf Monate bei den Gorillajägern, den Wabemb


. Annalen des Naturhistorischen Hofmuseums. Dr. Ludwig Ritter Lorenz v. Liburnau. Grauer berichtet über seinen Gorilla noch folgendes: Der ursprüngliche Name bei den Wabembe ist «Kinguti», die Leute, welche des Kisuaheli mächtig sind, nennen ihn aber auch «Sultani na Majani», das ist «König der Wälder», was beweist, welchen mächtigen Eindruck ihnen das Tier macht. Sein Aufenthalt ist der dichteste, für Europäer fast undurchdringliche Gebirgsurwald in einer Höhe zwischen 2000 und 3ooo m. In den Jahren 1908 und 1910 brachte Grauer im ganzen über fünf Monate bei den Gorillajägern, den Wabembe zu. Diese folgen oft tagelang der in dem stets sehr feuchten Gebirgsurwald leicht kenntlichen Spur. Sobald sie durch das Geräusch brechender Zweige oder das Ge- schrei, das einem sehr lauten, heiseren Bellen ähneln soll, zur Gewiß- heit gelangen, daß die äußerst scheuen Tiere nicht mehr weit sind, schleichen sie mit größter Vorsicht so nahe an sie heran, bis es ihnen mit Sicherheit möglich ist, nach einem der Gorillas den Speer zu schleudern. Das durch die Verwundung gereizte Tier geht dann sofort zum Angriff über; mißlingt aber der Wurf, dann entfliehen die Tiere, bevor es mög- lich ist, einen solchen zu wiederholen. Wäh- rend der verwundete Gorilla zum Angriff übergeht, bilden die Wabembe-Leute einen Halbkreis, einer von ihnen wird dann ge- wöhnlich von ihm angegriffen und zu Boden geworfen, die anderen aber rennen ihm gleichzeitig von allen Seiten die Speere in den Leib. In diesem Kampfe, bei welchem der Gorilla anscheinend von der Kraft seiner Arme wenig Gebrauch macht, tragen die Jäger regelmäßig mehr oder minder schwere Bißwunden davon. Die Eingeborenen scheinen von jeher dem Gorilla nachzustellen, da sein Fleisch als Leckerbissen gilt und sie ließen sich durch Grauer nur unter der Bedingung be- wegen, für ihn einige Stücke zu erlegen, daß er versprach, ihnen das Fleisch der- selben zu überlassen. Die Lippen, Brustwarzen, Geschl


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