. Die Gartenwelt. Gardening. 114 Die Gartenwelt. xvni, 9 laut: „Wasser, Wasser" rief. Der Baumeister verstand, ließ die Taue benässen, sie zogen sich dadurch zusammen und der Obelisk wurde so über den gefährlichen Kippunkt glücklich herübergebracht. Der Papst gab dem Seemann zur Belohnung das Monopol zur Lieferung der Palmen zur kirchlichen Weihe, und seit der Zeit begann das Aufblühen der Kultur von Ph. dactylifera an der italienischen Riviera. — Sie gedeiht bei Bordighera vollendet und wächst spontan an allen Ecken und Enden. Sie blüht dort und reift auch ihre Früchte. Die hier gereifte


. Die Gartenwelt. Gardening. 114 Die Gartenwelt. xvni, 9 laut: „Wasser, Wasser" rief. Der Baumeister verstand, ließ die Taue benässen, sie zogen sich dadurch zusammen und der Obelisk wurde so über den gefährlichen Kippunkt glücklich herübergebracht. Der Papst gab dem Seemann zur Belohnung das Monopol zur Lieferung der Palmen zur kirchlichen Weihe, und seit der Zeit begann das Aufblühen der Kultur von Ph. dactylifera an der italienischen Riviera. — Sie gedeiht bei Bordighera vollendet und wächst spontan an allen Ecken und Enden. Sie blüht dort und reift auch ihre Früchte. Die hier gereiften Datteln sind durchaus keimfähig, ihr Fruchtfleisch ist aber ungenießbar, herbe, zusammenziehend. Das mag vielleicht an der mangelnden Wärme des Sommers liegen, doch glaube ich eher, daß durch Einfuhr geeigneter Schöß- linge oder Seitensprossen von edlen Mutterpflanzen aus Nord- afrika vollkommen einwandfreie Eßfrüchte erzeugt werden könnten. In Nizza, im Garten Henry de Cessoles, steht ein Baum, der jedes Jahr reichlich schöne, süße, saftige, große, dunkel- braune Datteln trägt, wie sie in Nordafrika gemein sind. Die feinen, hellfarbigen Datteln sind dort hochgeschätzt, der schöneren Farbe wegen, kosten mehr und schmecken nach meiner Meinung schlechter als die dunkeln. Auch im Winter- schen Garten in Bordighera befindet sich eine, gute Eßdatteln tragende Palme, eine andere in Oneglia usw. Die wahren Gründe, weshalb die Ph. dactylifera zu Fruchtzwecken hier noch nicht angebaut wird, dürften vielleicht folgende sein: Alle Palmen, vor allem und in besonderem Maße die Phoenix, hybridisieren außerordentlich leicht. Sie blühen im Frühjahr und werden von den Bienen und Hummeln stark beflogen; zudem ist der Pollen der männlichen Blüte leicht, auch in großen Mengen vorhanden, so daß die stetigen Winde ihn überall hintragen. Veredeln kann man Phoenix nicht. Ganz abgesehen davon, daß man bei Sämlingen nicht weiß, ob man einen männlichen oder


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