. Das höfische Leben zur Zeit der Minnesinger. 253 den unteren Theil des Hemdes,- Ton den Hüften abwärts, niderhemde i);der die Brust umscliliessende Theil heisst Oberhemd 2). Wie sich Hemdund Phait (pheit) ^) unterscheiden, ist nicht ganz den Hemden gehörten Aermel^), welche abernicht mit dem Haupttheil aus einem Stück geschnittenoder daran angenäht waren, sondern die jedesmalerst erforderlichen Falles angeschnürt oder ange-heftet wurden^). Die später noch (Cap. 7) zu be-sprechenden, weit herabhängenden Aermel, mit denenman einen grossen Luxus trieb, und welche die Damenihren Verehrer


. Das höfische Leben zur Zeit der Minnesinger. 253 den unteren Theil des Hemdes,- Ton den Hüften abwärts, niderhemde i);der die Brust umscliliessende Theil heisst Oberhemd 2). Wie sich Hemdund Phait (pheit) ^) unterscheiden, ist nicht ganz den Hemden gehörten Aermel^), welche abernicht mit dem Haupttheil aus einem Stück geschnittenoder daran angenäht waren, sondern die jedesmalerst erforderlichen Falles angeschnürt oder ange-heftet wurden^). Die später noch (Cap. 7) zu be-sprechenden, weit herabhängenden Aermel, mit denenman einen grossen Luxus trieb, und welche die Damenihren Verehrern zum Geschenke machten, gehörtenwahrscheinlich nicht zum Oberkleide, sondern warenzum Hemd zu rechnen. Dadurch gewann das Liebes-pfand augenscheinlich in den Augen der galantenHerren. Aber nach den Miniaturen zu urtheilen ( ), werden diese Aermel meist am Oberkleidebefestigt; ein Unterärmel ist immer sichtbar. Der Aer-mel brauchte übrigens nicht von demselben Stoffewie das Hemd zu sein: er konnte aus farbigem kost-. a. d. Fig. d. WernherV. Tegernsee (Berl. —Anf. d. 13. Jh.) 1) VrouwenzucM (Lambel, Schwanke) 54ß: Und Legunde ir vaste sniden durchdaz niderhemde. — Er will ihr den Zorubraten aus den die (den Schenkeln) schneiden 2) Türl. Wilh. 148b: Din oberhemed sin houbt beslieze. — Helbl. I, ß<0: Ober-hemed und niderkleit. 3) Wiener 61. (Diutisca HI, 148): Camisia, hemede;camisile, hemdelachen; saracile, phaitel. — Uebles WeibH. 662: Min roc, wambis noch min pheit Mit siegen siwenic sparte. — Helmbr. 677: Röckel, pheit dem wibe Zöcher ab dem libe. 4) Frauendienst p. 160, 27: Und drizic vrowen ernielguot An kleiniu hemd; 176, 7: Ich legt an ein hemde blanc,Klein ze rehter mäze lanc, Da muosten an zwen ermel sin.— Perc. 6364: La menre Qui si cointement se vestoit Demances, quapelee estoit La puciele as mances petites. 5) Rom. de la Rose 21987: Dune aguille bien afileeP]le a, per miex estre vestues


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