Archive image from page 196 of Die Gartenkunst (1899). Die Gartenkunst diegartenkunst09deut Year: 1899 IX. <) DIE GARTENKUNST 1S7 hat sich nicht selbst zum Richter gemacht, sondern man hat sie gewälüt nnd ihr dadurch ein gesundes Urteil zugetraut — ob mit Recht oder Unrecht, bleibt dahingestellt; die nachteiligen Folgen fallen dann auf die Wähler zurück; sie tragen in erster Linie die Schuld für eine schiefe Beurteilung. — Zweitens: Der Fachmann wird den Mut haben, streng zu urteilen, der den Mut hat, sich selbst einer strengen Kritik zu unterstellen und der bei den Ausstellern den gleich


Archive image from page 196 of Die Gartenkunst (1899). Die Gartenkunst diegartenkunst09deut Year: 1899 IX. <) DIE GARTENKUNST 1S7 hat sich nicht selbst zum Richter gemacht, sondern man hat sie gewälüt nnd ihr dadurch ein gesundes Urteil zugetraut — ob mit Recht oder Unrecht, bleibt dahingestellt; die nachteiligen Folgen fallen dann auf die Wähler zurück; sie tragen in erster Linie die Schuld für eine schiefe Beurteilung. — Zweitens: Der Fachmann wird den Mut haben, streng zu urteilen, der den Mut hat, sich selbst einer strengen Kritik zu unterstellen und der bei den Ausstellern den gleichen gebildeten und allein bildsamen Stand- punkt voi-aussetzt; er wird in Konflikt geraten, wenn er erfährt, daß dieser oder jener Aussteller eine empfindsame Persönlichkeit ist und eine strenge Be- urteilung persönlich übel nimmt. Er wird dann, wenn auch mit einiger Überwindung, den Konflikt sachlicli zu entscheiden bemüht sein. Jeder ernst arbeitende Mensch wird bestrebt sein, das eigene Urteil zu kläreji, d. h. unterscheiden zu lernen. Wieweit er in diesem Streben gelangt ist, wird er selbst schwer entscheiden können. Wer ihn zum Richter wählt und ihm damit Urteilskraft zutraut, kann davon nicht mehr ver- langen, als wie vorhanden ist. Und was schließlich die Toleranz betrifft und das (Jeltenlassen, so ist mein Standpunkt: Jeder urteile nach bestem Wissen und Gewissen so, wie er beurteilt sein will: sachlich, streng, gerecht. Toleranz und Geltenlassen, die mitleidiger Schonung gleich- kommen, bedeuten für mich FörJennig des Rückstandes — und ilen wünsche ich weder mir, noch meinen Fai-hgenossen, noch unserer Gartenkunst. Frhr. von E n ü;elhardt. Abb. Landsrliaftsbild aus der Umgebung von Rogalin. Bücherschau. „Grofs-Berlin' nennt sich die jüngst von der Vereinigung Berliner Architekten und dem Architektenverein zu Berlin Broschüre, welche Anregungen zur Erlangung eines Grundplanes für die städtebauliche Entwickelung von Gro


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