Einführung in die Biologie (1912) Einführung in die Biologie einfhrungindie00maas Year: 1912 Die tierische Organisation auf der Stufe der Schlauch- oder »Pflanzentiere«. 217 Nicht alle Angehörige der Gruppe bilden solche Medusen, bei andern Arten bleiben auch die Geschlechtsindividuen an der Kolonie, so daß nur die aus den Geschlechtsprodukten entstehenden Larven eine kurze Zeit frei im Wasser schwärmen, um sich dann erst festzusetzen und durch Sprossung wieder einer neuen Kolonie den Ursprung zu geben. Bei einer großen Gruppe von Pflanzentieren ist im Anschluß an diese stetig festsitzende Le


Einführung in die Biologie (1912) Einführung in die Biologie einfhrungindie00maas Year: 1912 Die tierische Organisation auf der Stufe der Schlauch- oder »Pflanzentiere«. 217 Nicht alle Angehörige der Gruppe bilden solche Medusen, bei andern Arten bleiben auch die Geschlechtsindividuen an der Kolonie, so daß nur die aus den Geschlechtsprodukten entstehenden Larven eine kurze Zeit frei im Wasser schwärmen, um sich dann erst festzusetzen und durch Sprossung wieder einer neuen Kolonie den Ursprung zu geben. Bei einer großen Gruppe von Pflanzentieren ist im Anschluß an diese stetig festsitzende Lebensweise das Stützgewebe, das sich zwischen den beiden Körperschichten be- findet,besonders stark entwickelt. Es können Kalksalze hinein abge- lagert werden und dadurch zu- nächst für das Grundgeflecht feste Röhren entstehen, aus denen die einzelnen Individuen herausragen und in das sie sich durch Muskelkontraktion zu- rückziehen können. Zu solchen gehört die bekannte Edelkoralle und die Korallen überhaupt. Bei den Riffkorallen ist diese Hart- substanz, das Kalkskelett, noch stärker ausgebildet und führt zu Produktion von ausgedehnten, massigen Kolonien; ganze Inseln stellen sich als solche Korallen- riffe dar. Die betreffenden Tiere sind für ihre Lebensweise an eine Temperatur von mindestens 20 ^ C gebunden, deswegen kommen auch Korallenriffe nur in wärmeren Meeren und nicht unterhalb einer gewissen Grenze unter der Ober- fläche vor. So massig die Kalkproduktion ist, so ist doch durch Beobachtungen hier wie bei andern kalkabscheidenden Organismen festgestellt, daß es sich nicht um eine einfache chemische Umsetzung aus dem Meer- wasser handelt etwa aus dessen Gips, wodurch der Kalk (speziell der kohlensaure Kalk) in großen Flächen abgelagert würde, sondern daß innerhalb von Zellen kleinste Calcitteilchen, sog. Kalknadeln (Spicula), gebildet werden s. Fig. 84, die sich dann erst zu größeren Tafeln zu- sammenschließen, indem sich die produzierende


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