. Die Gartenwelt. Gardening. 592 Die Gartenwelt. VI, 50. Pflanzenkunde. Zwetschenzweig mit zwei „Narren" oder „Taschen". Originalaufuahme für die ,,Garlenwelt". Die Bakterienknöllchen der Leguminosen. Ihr Wesen und Wirken, an der Hand eines Versuches geschildert. Von C. H. Katzer, Gartenbaulehrer, Köstritz. jCrS darf wohl als eine allgemein, wenigstens in Fach- kreisen bekannte Thatsache bezeichnet werden, dass die Wurzeln gewisser grüner Pflanzen ein auf gegenseitigen Nutzen gegründetes, symbiotisches Verhältnis mit gewissen Bodenbakterien eingehen, jlerart, dass die betreffend


. Die Gartenwelt. Gardening. 592 Die Gartenwelt. VI, 50. Pflanzenkunde. Zwetschenzweig mit zwei „Narren" oder „Taschen". Originalaufuahme für die ,,Garlenwelt". Die Bakterienknöllchen der Leguminosen. Ihr Wesen und Wirken, an der Hand eines Versuches geschildert. Von C. H. Katzer, Gartenbaulehrer, Köstritz. jCrS darf wohl als eine allgemein, wenigstens in Fach- kreisen bekannte Thatsache bezeichnet werden, dass die Wurzeln gewisser grüner Pflanzen ein auf gegenseitigen Nutzen gegründetes, symbiotisches Verhältnis mit gewissen Bodenbakterien eingehen, jlerart, dass die betreffenden Pflanzen ohne ihren pilzlichen Ernährungsgenossen nicht oder doch nur kümmerlich gedeihen können. Ich erinnere hier nur an die „Mycorrhiza" unserer waldbildenden Ku- puliferen, wie auch an die heidebildenden Erikaceen, vor allem aber an die Bakterienknöllchen der Leguminosen, mit deren Verhältnis zueinander sich ja gerade die vorlie- genden Zeilen etwas näher beschäftigen sollen. Es ist noch gar nicht allzu lange her, dass man die überraschende Entdeckung machte, dass diese Knöllchen, von denen man bis gegen 4000 an einer Erbsenpflanze gezählt hat, die Folge einer Infektion von Bodenbakterien sind, welche zu der Rasse des Bacillus radicicola (Ehizo- bium leguminosarum) gehören. Diese Bakterien dringen durch die Wurzelhaare in die Rinde der Wurzeln ein, verursachen hier die als ,,Knöll- chen" angesprochenen Wucherungen imd füllen letztere mit einer Bakterienmasse an, die zum kleineren Teil aus nor- mal gebliebenen Individuen, zum anderen aber aus über- grossen und abnorm gebildeten sog. ,,Bakteroiden" be- bestehen, der ,,Involutionsform" genannten Gestalt der Rhizobakterien. Erstere verbleiben zu Fortpflanzungs- zwecken mit den Wurzelresten im Boden, während die letz- Pilz tritt alljährlich auf einmal befallenen Bäumen wieder auf, ein Beweis, dass sein Mycel perenniert und zwar geschieht dies in den jungen Zweigen. Erst in neue


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