. Lehrbuch der Intoxikationen . uzugeben; durch vielevon Erfolg begleitete Fälle, von denen dieObrigkeit und der Arzt freilich meist nichtserfahren durften, ist die Wirkung der Pflanzein dieser Richtung aber ganz unzweifelhaft er-wiesen, wenn wir auch dahingestellt sein lassenmüssen, ob sie indirekt durch Blutandrang nachden Beckenorganen, wofür die häufig auftretendePeritonitis spricht, oder direkt durch spezifischeNervenreizung der Gebärmutter zu stände kommt. Die Sympt. treten meist erst nach einigenStunden auf, als Erbrechen nach Sabina riechen-der Massen, blutige Durchfälle, Harnzwang,man


. Lehrbuch der Intoxikationen . uzugeben; durch vielevon Erfolg begleitete Fälle, von denen dieObrigkeit und der Arzt freilich meist nichtserfahren durften, ist die Wirkung der Pflanzein dieser Richtung aber ganz unzweifelhaft er-wiesen, wenn wir auch dahingestellt sein lassenmüssen, ob sie indirekt durch Blutandrang nachden Beckenorganen, wofür die häufig auftretendePeritonitis spricht, oder direkt durch spezifischeNervenreizung der Gebärmutter zu stände kommt. Die Sympt. treten meist erst nach einigenStunden auf, als Erbrechen nach Sabina riechen-der Massen, blutige Durchfälle, Harnzwang,manchmal Blutbrechen und Hämaturie; dazukommen stertoröses Atmen, Krämpfe, Gefühls-und Bewusstlosigkeit, auch manchmal dieSymptome der Peritonitis und bei SchwangerenAbortus. Der Tod tritt oft in 12 Stunden,manchmal aber auch erst nach mehreren Tagenein. Bei längerem Verweilen auf der äussernHaut kann Blasenbildung eintreten. Bei Appli-kation auf spitze Kondylome werden diese„weggefressen, wie der Volksausdruck Summitates Sabinae, rechts eine Spitze davon vergrössert. Nach Subkutaneinspritzung entsteht starke EntZündung und sterile Eiterung. Die Sekt, zeigt Entzündung des Magens von den leichtestenGraden bis zur Perforation, Hyperämie der Unterleibsorgane, Ecchy-mosen in Nieren und Blase, vornehmlich aber im Uterus, Blut-überfüllung des Gehirns, manchmal allgemeine Peritonitis. Die Ther. ist, abgesehen von Entleerung des Giftes durchBrechmittel oder durch die Magenpumpe, eine rein symptomatischemittels Emollientien. Bei Eintritt der Gehirnerscheinungen gebeman leichte Reizmittel; Peritonitis und Abort sind nach den be-kannten Regeln mittels Eisblase etc. zu behandeln. Schwitzmittelund Organismuswaschung befördern die Ausscheidung des Giftes. Der Nachw. stützt sich auf den charakteristischen Sabinageruch des Er-brochenen, des Mageninhalts, oft auch des Stuhles: wurde das Gift in SubstanzRobert, Lehrbuch der Intoxikationen. 2. Aufl. II. 34 530 Grifte mit


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