. Die Gartenwelt. Gardening. Stilleben mit Genius mit Rosenkranz. bei Gewittern der Kaiser Tiberius sich mit seinen Blättern bekränzt haben soll. Zweige, welche ein Kaiser bei Triumph- zügen oder bei anderer Gelegenheit in der Hand gehalten hatte, wurden gepflanzt und gehegt, so daß ein solcher ein- zelner Zweig häufig den Grundstein zu einem ganzen Wäldchen legte. In Pompeji tritt der Lorbeer auf den Ge- mälden bisweilen natu- ralistisch als Baum auf, wo er an den abstehenden Zweigen und länglichen, lanzettförmigen Blättern zu erkennen ist. Viel häufiger findet man ihn jedoch als Kra


. Die Gartenwelt. Gardening. Stilleben mit Genius mit Rosenkranz. bei Gewittern der Kaiser Tiberius sich mit seinen Blättern bekränzt haben soll. Zweige, welche ein Kaiser bei Triumph- zügen oder bei anderer Gelegenheit in der Hand gehalten hatte, wurden gepflanzt und gehegt, so daß ein solcher ein- zelner Zweig häufig den Grundstein zu einem ganzen Wäldchen legte. In Pompeji tritt der Lorbeer auf den Ge- mälden bisweilen natu- ralistisch als Baum auf, wo er an den abstehenden Zweigen und länglichen, lanzettförmigen Blättern zu erkennen ist. Viel häufiger findet man ihn jedoch als Kranz und Orna- ment. Ab und zu sind auch die Früchte angegeben. Eine andere Kranzpflanze war der Efeu. Als Kopf- schmuck fand er jedoch besonders im Frühling Verwendung, wo er das leicht welkende Weinlaub ersetzen mußte. Auf Gemälden und an den Standbildern ist er leicht kenntlich an der charakteristischen Form der Schatten- blätter, doch auch die Lichtblätter sind vertreten, meist in Verbindung mit den Früchten. Da er in den Viridarien ange- pflanzt wurde, findet man ihn häufig auf den hier befindlichen Wandgemälden. Die Römer suchten ihre verhältnismäßig kleinen Gärten für das Auge möglichst zu ver- größern und bemalten deshalb die Wände ihrer Viridarien meist mit Strauchwerk, Vögeln und Standbildern, so daß ab und zu sehr hübsche Gartenansichten entstanden, die einen Rückschluß auf den Stand der damaligen Gartenkunst zulassen. Die den Gärten zugekehrten Wände und Peristyl- sockel enthalten deshalb auch häufig viel- verwendete Gartenpflanzen. Eigentliche Zierblumen waren in den Gärten nicht viel vertreten, sie wurden in erster Linie als Kranzmaterial und erst in zweiter Linie zum Gartenschmuck gepflanzt. Unsere Abbildungen bringen aus der Menge der auf diese Art dar- gestellten Pflanzen den alexandrinischen Lorbeer (Ruscus Hypophyllum), der sich auch heute viel in Italien findet, und eine Liliacee, wahrscheinlich Gladiolus segetum. Häufig


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