. Elektrophysiologie. 524 Die Nerven ixncl ihre physiologische Function. (51), dass bei Reizung des Nervus vagus mit schwachen Strömen sich wesentlich die Verengerer der Stimmritze, bei starker Reizung regel- mässig die Erweiterer derselben contrahiren. Fränkel und Gad (52) zeigten, dass die Wirkung allmählicher Abkühlung des Nervus recurrens darin besteht, den Muskulus crico-arytänoideus posticus früher als die Glottisschliesser zu lähmen, und Semon und Horsley (53) constatirten einen peripheren differenzirenden Einfluss des Aethers auf die Kehlkopfmuskeln in demselben Sinne. Am alleraufFalle


. Elektrophysiologie. 524 Die Nerven ixncl ihre physiologische Function. (51), dass bei Reizung des Nervus vagus mit schwachen Strömen sich wesentlich die Verengerer der Stimmritze, bei starker Reizung regel- mässig die Erweiterer derselben contrahiren. Fränkel und Gad (52) zeigten, dass die Wirkung allmählicher Abkühlung des Nervus recurrens darin besteht, den Muskulus crico-arytänoideus posticus früher als die Glottisschliesser zu lähmen, und Semon und Horsley (53) constatirten einen peripheren differenzirenden Einfluss des Aethers auf die Kehlkopfmuskeln in demselben Sinne. Am alleraufFallendsten machen sich jedoch Unterschiede der Er- regbarkeit functionell verschiedener Nervmuskelapparate geltend bei gewissen Wirbellosen, so vor Allem an der Krebsscheere, Hier war es schon Riebet und Luchsinger (54) aufgefallen, dass eine schwache Reizung des Scheerennerven zu einer Oeffnung, eine starke. Fig. 165. Coutractionscurven des vom gemeinsamen Nerven aus mit tetanisirenden Inductionsströmen zunehmender Stärke gereizten Schliessmuskels (oben) und Oeffnungs- muskels (unten) der Krebsscheere. Die über den Eeizmarken stehenden Zahlen ent- sprechen dem Rollenabstand in Centimeter. dagegen zu einer Schliessung der Scheere führt. Fick (55), welcher schon gegen Rollett's erste Versuche am Froschschenkel Bedenken geltend gemacht hatte, die sich später als unbegründet erwiesen, ver- suchte auch die Beobachtungen Richet's und Luchsinger's rein mechanisch, durch die anatomischen Verhältnisse der bewegenden Muskeln, zu erklären. Indessen lässt sich dies leicht als irrig er- weisen (Biedermann 56). Reizt man den Scheerennerv mit den Wechselströmen eines Schlittenapparates, indem man zwei Platinspitzen durch das zweite oder dritte Armglied einsticht, nachdem eine Ein- richtung getroffen wurde, um die Gestaltveränderungen beider anta- gonistischen Muskeln des Präparates gleichzeitig graphisch zu ver- zeichnen, indem jeder Muskel seine Bewegung auf einen besonderen


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