Ueber die Heilung der angeborenen Hüftgelenks-Verrenkung durch unblutige Einrenkung und functionelle Belastung . .Die höchst auffällige Verunstaltung des Kindes durch eine enormeLordose bei gleichzeitiger Beugehaltung der Kniegelenke undbeiderseitigem Zehenspitzengang, vor allem aber die vollständigeUnfähigkeit, länger als l/4, höchstens \/2 Stunde ohne Schmerzenin Knie und Hüften sich auf den Beinen zu halten, bewog dieängstliche Mutter nach langem Zweifeln und Zögern, doch — 104 — wenigstens den Versuch einer unblutigen Reposition vornehmenzu lassen. Das vor der Operation aufgenommene Röntge


Ueber die Heilung der angeborenen Hüftgelenks-Verrenkung durch unblutige Einrenkung und functionelle Belastung . .Die höchst auffällige Verunstaltung des Kindes durch eine enormeLordose bei gleichzeitiger Beugehaltung der Kniegelenke undbeiderseitigem Zehenspitzengang, vor allem aber die vollständigeUnfähigkeit, länger als l/4, höchstens \/2 Stunde ohne Schmerzenin Knie und Hüften sich auf den Beinen zu halten, bewog dieängstliche Mutter nach langem Zweifeln und Zögern, doch — 104 — wenigstens den Versuch einer unblutigen Reposition vornehmenzu lassen. Das vor der Operation aufgenommene Röntgenbild(Fig. 11) zeigt ziemlich gute Verhältnisse an den beiden Ober-schenkelenden, was auch durch die klinische Untersuchungerhoben werden konnte. Die Schenkelhälse scheinen eher steilgestellt. Der obere Pol der Schenkelköpfe steht hoch über derSitzdarmbeinfuge und tangirt eine Linie, welche durch diebeiden Spinae post. inf. gelegt wird; der Schenkelkopf ist so weitauf die hintere Darmbeinfläche verlagert, dass der Kopfschattenfast ins Centrum des Darmbeinschattens fällt. Entsprechend dem. Fig. 11. Lux. bilat.; Ojähriges Kind, vor der Reposition. äusseren Ende der Sitzdarmbeinfuge ist links auf dem leideretwas verschwommenen Bilde eine flache, ziemlich ausgedehnte,undeutlich differenzirte Depression vorhanden. Rechts ist dieunregelmässig gestaltete Pfannendepression deutlicher zu war, nach der Platte zu urtheilen, eher eine un-günstige Ausbildung der knöchernen Pfannengrundlage zu er-warten. Die unblutige Reposition des rechten Gelenkes ge-staltete sich zu einer der schwierigsten ihrer Art und erforderteIV2 Stunden angestrengter Arbeitszeit. Nach vollzogener My-orhexis adductorum liess sich die Verkürzung unter Anwendunggrösster Vorsicht theils durch manuelle, theils durch Schrauben-extension ohne Tenotomie allmählich so weit vermindern, dass 105 man zu den eigentlichen Repositionsmanövem schreiten Einrenkungsversuche aus f


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