. Die Gartenwelt. Gardening. XX. 14 Die Garten weit. 167 ich, „fühlen sich hoch erhaben über die Gärtnergehilfen, auch über diejenigen, die sie nicht nur an praktischem Können, sondern auch an theoretischem Wissen turmhoch überragen, scheuen sich, die Hände mit Mutter Erde in Berührung zu bringen, arbeiten womöglich mit Handschuhen, damit die am Morgen sorgfältigst polierten Fingernägel nicht den Glanz verlieren, gehen mit ihren Halbschuhen und durchbrochenen Strümpfchen sorgfältig jeder Pfütze aus dem Wege, und wundern sich dann noch darüber, daß man in kaufmännisch geleiteten Handelsgärtnere


. Die Gartenwelt. Gardening. XX. 14 Die Garten weit. 167 ich, „fühlen sich hoch erhaben über die Gärtnergehilfen, auch über diejenigen, die sie nicht nur an praktischem Können, sondern auch an theoretischem Wissen turmhoch überragen, scheuen sich, die Hände mit Mutter Erde in Berührung zu bringen, arbeiten womöglich mit Handschuhen, damit die am Morgen sorgfältigst polierten Fingernägel nicht den Glanz verlieren, gehen mit ihren Halbschuhen und durchbrochenen Strümpfchen sorgfältig jeder Pfütze aus dem Wege, und wundern sich dann noch darüber, daß man in kaufmännisch geleiteten Handelsgärtnereien von ihnen und ihrer Mitarbeit nichts wissen will. Wenn erst einmal die Ver- treterinnen aus „höheren Kreisen" im praktischen Gartenbau nicht mehr, wie jetzt, die Regel, sondern die seltene Ausnahme bilden, wenn sich mehr von frühester Jugend ab an Entbehrung und an harte Arbeit gewöhnte Töchter aus den Kreisen des Handwerker-, Kleinbürger- und Mittelstandes die Gärtnerei zum Beruf erwählen, dann wird das Vorurteil, das man heute noch der Gärtnerin ent- gegenbringt, und das unter den gegenwärtigen Verhältnissen oft auch durchaus berechtigt ist, mehr und mehr schwinden; dann wird der werktätigen Frau, der sich in dieser ernsten Kriegszeit mancher ihr bisher fremde Beruf erschlossen hat, auch der Erwerbsgartenbau als weiteres Be- rufsgebiet seine Pforten ö; Jedes junge Mädchen, das in dieser schweren Zeit aus Interesse zum Garten- bau den gärtnerischen Beruf ergreift und gewillt ist, ernstlich mitzuarbeiten, soll uns willkommen sein. Wir freuen uns, hier eine solche junge Kollegin im Bilde vorführen zu können. Das sech- zehnjährige junge Mädchen ist als Leiterin der An zu ch t gärt n e r ei des Hauptfriedhofes in Stettin tätig. Herr Direktor Hannig in Stettin, dem wir die Aufnahme verdanken, schreibt uns hierzu : „Fräulein Rosa Steinhauser, die Tochter eines Landwirtes, hat sich in noch nicht ganz einem Jahre bei all


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