. Elektrophysiologie. Die Nerven und ihre physiologische Function. 525 prüft, so sieht man, falls es sich um tonusfreie Muskeln handelt, in der Regel bei einem gewissen Rollenabstand zunächst nur den OefFnungs- muskel allein reagiren. Die Wirkungen nehmen dann bei Verstärkung der Reizung bis zu einer gewissen Grenze zu und wieder ab, um gänzlich zu verschwinden, ohne dass der Schliessmuskel während dieser Zeit merkliche Grestaltveränderungen erkennen lässt. Man kann unter Umständen die Rollen einander noch beträchtlich nähern, ohne an einem der beiden Muskeln während der Reizung irg


. Elektrophysiologie. Die Nerven und ihre physiologische Function. 525 prüft, so sieht man, falls es sich um tonusfreie Muskeln handelt, in der Regel bei einem gewissen Rollenabstand zunächst nur den OefFnungs- muskel allein reagiren. Die Wirkungen nehmen dann bei Verstärkung der Reizung bis zu einer gewissen Grenze zu und wieder ab, um gänzlich zu verschwinden, ohne dass der Schliessmuskel während dieser Zeit merkliche Grestaltveränderungen erkennen lässt. Man kann unter Umständen die Rollen einander noch beträchtlich nähern, ohne an einem der beiden Muskeln während der Reizung irgendwelche Er- regungserscheinungen wahrzunehmen. Erst über eine gewisse Grenze der Stromstärke hinaus beginnt der Schliessmuskel zu reagiren, dessen Contractionen dann bis zu dem erreichbaren Maximum der Strom- stärke jede Reizung begleiten, ohne dass dabei auch der Oeflfner merklich reagirte. Sehr oft hat man jedoch Gelegenheit, zu beobachten, dass bei geringem Rollenabstande nach Ende der Reizung eine Zu- sammenziehung des Oeflfnungsmuskels eintritt (Fig. 165 und 166).. 1 ^ . â â i . â â â 1 . â . 1 . . I Fig. 166. CoHtractionscurven bei indirecter, tetanisirender Eeizung des Schliess- (oben) und Oeffnungsmuskels (unten) der Krebsscheere bei allmählicher Annäherung der secun- dären Eolle des Schlittenapparates. In jedem solchen Falle giebt es also ein gewisses Intervall der Strom- stärke, wo weder der eine noch der andere der beiden antagonistischen Muskeln auf Reizung des zugehörigen Nerven reagirt. Die Grösse dieser âneutralen Zone" scheint in verschiedenen Fällen sehr ver- schieden zu sein. Es ist indessen besonderer Nachdruck auf den Umstand zu legen, dass eine neutrale Strecke im strengen Sinne des Wortes durchaus nicht immer nachweisbar ist, ja dass ihr Vorkommen nicht einmal die Regel zu sein scheint, wenn man darunter ein Inter- vall der Stromstärke versteht, bei welchem keiner der beiden Muskeln auch


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