. Allgemeine Biologie;. 390 Erwin Baur: Regeneration und Transplantation im Pflanzenreiche Holz und Mark. Was weiter aus dem Callus wird, ist je nach der Spezies und vor allem auch nach der Art und dem Ort der Verletzung sehr verschieden, das mag an einigen Beispielen gezeigt werden. Schneidet man an einem älteren Pappelzweig durch einen tangential verlaufenden Längsschnitt (Fig. 7) ein Stück Rinde und Holz ab, so entwickelt sich auf der Linie, in welcher die Schnittebene die Cambiumregion getroffen hat, eine Calluswucherung, im üb- rigen erfolgt auf der Schnittfläche keinerlei Regeneration, I


. Allgemeine Biologie;. 390 Erwin Baur: Regeneration und Transplantation im Pflanzenreiche Holz und Mark. Was weiter aus dem Callus wird, ist je nach der Spezies und vor allem auch nach der Art und dem Ort der Verletzung sehr verschieden, das mag an einigen Beispielen gezeigt werden. Schneidet man an einem älteren Pappelzweig durch einen tangential verlaufenden Längsschnitt (Fig. 7) ein Stück Rinde und Holz ab, so entwickelt sich auf der Linie, in welcher die Schnittebene die Cambiumregion getroffen hat, eine Calluswucherung, im üb- rigen erfolgt auf der Schnittfläche keinerlei Regeneration, In dem Calluswulst differenziert sich sehr bald eine Cambiumzone, deren Verlauf aus der Fig. 9 zu ersehen ist. Durch die weitere Tätigkeit dieses Cambiums wird, wie vor allem aus Fig. 9 b zu sehen ist, reichliches ,, Wundholz" gebildet und die Wundfläche rasch über- wallt. An Bäumenkön- nen auf diese Weise auch sehr große Längswun- den schließ- lichvölligge- schlossen werden. Schneidet man einen Pappelzweig senkrecht zu seiner Längsachse ab, bindet aber das abgeschnittene Ende mittels eines Schienenverbandes (Fig. I oV) in seiner alten Stellung fest und schützt es durch ein darüber gestülptes Glasgefäß gegen Vertrocknung, so entstehen auf der oberen sowohl wie auf der unteren Schnittfläche in der Cambiumregion Wülste von Callusgewebe (K in Fig. 10). Beide Wülste, der von unten und der von oben her wachsende, wer- den sehr bald zusammenstoßen und man kann leicht beobachten, daß die Callus- zellen der beiden Wülste sich eng aneinander legen, so daß es schon nach kurzer Zeit schwer hält, zu erkennen, wie die Grenze der beiden Calli verläuft. Weiter- hin nehmen nun in den beiden Calluswülsten, die so zunächst eine Verbindung zwischen den beiden Zweigstücken in einer Zone hergestellt haben, die an- schließt an die Cambien der beiden Schnittflächen (Fig. lOb), die Zellen völlig den Charakter von Cambiumzellen an, erzeugen nach innen Holz- und na


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