. Die Gartenwelt. Gardening. 500 Die Gartenwelt. XXVI, 49 zu wünschen übrig- lassen. Unsere Obstzüchter sollten nicht mehr Forstleute, sondern mehr wissenschaftlich denkende Landwirte werden, dann kämen wir dem Ziele, den Obstbedarf unseres Landes selbst zu befriedigen, sicher sehr schnell nahe. Der Verfasser schreibt im ersten Abschnitte seiner Ausführungen auch vom Selbstverjüngen des Waldes, angewandt auf die Ver- hältnisse im Obstbau. Man braucht nur beide Anpflanzungsarten und den Zweck ihrer Ausführungen zu vergleichen. Hier der Wald- baum, eng gepflanzt, um raschen, glatten Stammauftrie


. Die Gartenwelt. Gardening. 500 Die Gartenwelt. XXVI, 49 zu wünschen übrig- lassen. Unsere Obstzüchter sollten nicht mehr Forstleute, sondern mehr wissenschaftlich denkende Landwirte werden, dann kämen wir dem Ziele, den Obstbedarf unseres Landes selbst zu befriedigen, sicher sehr schnell nahe. Der Verfasser schreibt im ersten Abschnitte seiner Ausführungen auch vom Selbstverjüngen des Waldes, angewandt auf die Ver- hältnisse im Obstbau. Man braucht nur beide Anpflanzungsarten und den Zweck ihrer Ausführungen zu vergleichen. Hier der Wald- baum, eng gepflanzt, um raschen, glatten Stammauftrieb zu erhalten, nur der Holzerzeugung dienend, den Boden selbst beschattend, feucht haltend, oft in feuchtem Boden stehend, geschützt vor Wind- abtrieb seines gefallenen Laubes, — und auf der anderen Seite der frei und weit gepflanzte Obstbaum (auch in der Baumschule). Das Fortwehen seines Laubes, in der Ertragspflanzung seine unge- heueren Verluste durch Ertrag, Laubfall und Schnitt machen ihn zu einer Pflanze, die für die durch Hochzucht herbeigeführte hohe Leistung auch eines tüchtigen Ersatzes bedarf. Der Obstbaum ist zu vergleichen mit den einjährigen Kultur gewachsen, deren Höchstleistung nur erreicht wird durch „Kultur", und auch die waldmäßige Anzucht des Jungbaumes würde nicht von später not- wendigen Kulturmaßnahmen entbinden, so daß sie unseren Obst- baum auch nicht dauernd vor Krankheitsanfälligkeit schützen könnte. Die oft noch übliche, aber überflüssige Künstelei an unseren Obstbaumkronen über die Jahre der Grundformzucht hinaus, sollte allerdings unter- bleiben. Die Bäume der guten, alten Zeit waren gewiß gesunde Riesen, und ich gebe zu, es wäre gut, wenn man manche dieser Sorten zu erhalten gesucht hätte. Doch das hat der verfeinerte Geschmack nicht zugelassen; sie sind uni- gepfropft worden mit besser schmeckenden von geringerer Haltbarkeit. Wie vorher schon gesagt, gehören die Einführung dieser vielen, empfindlichen, n


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