Vorlesungen über die Krankheiten des Kehlkopfes . kommen, die mit dem Singen nichts zu thun haben. Ziemlich häufighabe ich sie auch bei Kindern beobachtet. Recht oft sitzen sie symme-trisch an beiden Stimmbändern auf. Bei der histologischen Untersuchungerweisen sie sich als aus vielfach übereinander geschichtetem Platten-epithel, bei den gezähnten Formen dachziegelförmig angeordnet, vergrössern sich nicht und werden gar nicht selten spontan abge-stossen. Es ist mir schon mehrmals vorgekommen, dass ich sie operativentfernen wollte, sie aber, wenn sich der Patient nach einiger Zeit


Vorlesungen über die Krankheiten des Kehlkopfes . kommen, die mit dem Singen nichts zu thun haben. Ziemlich häufighabe ich sie auch bei Kindern beobachtet. Recht oft sitzen sie symme-trisch an beiden Stimmbändern auf. Bei der histologischen Untersuchungerweisen sie sich als aus vielfach übereinander geschichtetem Platten-epithel, bei den gezähnten Formen dachziegelförmig angeordnet, vergrössern sich nicht und werden gar nicht selten spontan abge-stossen. Es ist mir schon mehrmals vorgekommen, dass ich sie operativentfernen wollte, sie aber, wenn sich der Patient nach einiger Zeit wiedervorstellte, geschwunden waren. Sie haben mit den Papillomen, was ausdrücklich hervorgehobenwerden muss, nichts zu thun, und ich habe sie nie recidiviren gesehen. Einen recht ausgeprägten Fall dieser Art zeige ich Ihnen hier. Alsder 75jährige Advocat sich zum ersten Male vorstellte, zeigten sich ander oberen Fläche des gerötheten, massig geschwellten rechten wahrenStimmbandes mehrere um ein geringes über das Niveau der übrigen. Gutartige Neubildungen. 265 Schleimhaut vorspringende, ganz auffallend weisse Streifen. Um michüber deren Natur zu belehren (ich vermuthete etwas mycotisches) ent-fernte ich sie nach Cocainisirung mit der Pincette. Die Untersuchungergab aber nur dicht aneinander gefügtes Plattenepithel. Ich nahm danneine Cauterisation mit arg. nitr. vor. Als sich der Patient nach dreiMonaten wieder zeigte, fanden sich an der Kante des rechten Stimm-bandes, also an anderer Stelle wie früher, diese ihrer histologischen Naturnach analogen Auflagerungen, wie ich sie Ihnen hier zeige (Fig. 63). Bevor wir in der Besprechung der Neubildungen weitergehen, mussich Sie auf eine fehlerhafte Bezeichnung aufmerksam machen, welchesich trotz allem, was darüber gesprochenund geschrieben worden ist, ich möchte sagen,schon sprachgebräuchlich eingebürgert spricht nämlich bei den Neubildungenim Kehlkopfe ganz allgemein nur von Po-lypen. Unter dieser Bezei


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