Elektrophysiologie (1895) Elektrophysiologie elektrophysiolog00bied Year: 1895 752 Die elektrischen Fische. gleichartigen Geweben oder thierischen Flüssigkeiten zu suchen. Vielmehr ist der Sitz der elektromotorischen Kraft auch hier in das Innere eines morphologisch einheit- lichen Gebildes zu verlegen, der jetzt sogenannten elektrischen Platte' (Du Bois-Reymond 4, d. II), Bei normaler Lagerung in situ liegen die Platten annähernd horizontal und nur in der Mitte etwas gegen den Rücken des Thieres aufgebogen. Nach Behandlung mit Reagenzien können aber an Längs- schnitten mannigfache Verlageru


Elektrophysiologie (1895) Elektrophysiologie elektrophysiolog00bied Year: 1895 752 Die elektrischen Fische. gleichartigen Geweben oder thierischen Flüssigkeiten zu suchen. Vielmehr ist der Sitz der elektromotorischen Kraft auch hier in das Innere eines morphologisch einheit- lichen Gebildes zu verlegen, der jetzt sogenannten elektrischen Platte' (Du Bois-Reymond 4, d. II), Bei normaler Lagerung in situ liegen die Platten annähernd horizontal und nur in der Mitte etwas gegen den Rücken des Thieres aufgebogen. Nach Behandlung mit Reagenzien können aber an Längs- schnitten mannigfache Verlagerungen stattlinden. Jede Platte erscheint am Rande, wo sie sich an die bindegewebigen Scheidewände ansetzt, nach abwärts umgekrämpt, wobei vorzugsweise die ventrale Hälfte be- theiligt ist. (Fig. 231.) Innerhalb der grösseren Säulen liegen die einzelnen Platten etwas weiter von ein- ander entfernt, als in den kürzeren. Von der ventralen Fläche aus gesehen, zeigt jede reichlich verzweigte Nervenfasern und spärliche Capillaren, eingebettet in eiu gallertiges, von Sternzellen durchsetztes Gewebe, welches die Zwischenräume der Platten erfüllt und der Substanz der Säulen im frischen Zustande das Aussehen einer zitternden Gallerte giebt. Berücksichtigt man die grosse Zahl der Nervenfasern in jeder einzelnen Platte, so muss der Nerven- reichthum des ganzen Organes füglich in Erstaunen setzen und beweist an sich die innigen Beziehungen derselben zum Cen- tralnervensystem. Nicht minder scharf prägt sich dies auch in den Ursprungsver- hältnissen der „elektrischen Nerven' aus, die aus zwei besonderen Lappen des Ge- hirns entspringen, welche anderen Fischen durchaus fehlen. Nachdem, wie Boll (5, d) gezeigt hat, schon L o r e n z i n i (1677) diese Gebilde als hinteres Tuberkel- paar erwähnt hatte, ohne ihre Bedeutung zu ahnen, bezeichnete sie zuerst A. v. Humboldt genauer als Ursprungscentren der elektrischen Nerven von Torpedo. Nach Freilegung des Central- organes er


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