. Die Sitte . zu unterscheiden. Wenn die Nachahmung ge-schmacklosen Prunkes allgemein geworden ist, so kann eswieder für vornehm gelten, sich einfach zu zeigen. Diesgibt sich am ehesten kund in der Kleidung. Und die Klei-dung kennen wir schon als sehr wichtigen Gegenstand derSitte im allgemeinen, sie dient aber auch der Neigung,distinguiert zu erscheinen, und den Regeln des Anstandes. IE Kleidung der echten Sitte, wie sieunter Landleuten herrscht, ist die Volks-tracht, das „Kostüm. Die vornehmereKleidung der Großen hebt sich davon ab,wie die der Städter. Jene wird ein bevor-zugtes Zeichen des


. Die Sitte . zu unterscheiden. Wenn die Nachahmung ge-schmacklosen Prunkes allgemein geworden ist, so kann eswieder für vornehm gelten, sich einfach zu zeigen. Diesgibt sich am ehesten kund in der Kleidung. Und die Klei-dung kennen wir schon als sehr wichtigen Gegenstand derSitte im allgemeinen, sie dient aber auch der Neigung,distinguiert zu erscheinen, und den Regeln des Anstandes. IE Kleidung der echten Sitte, wie sieunter Landleuten herrscht, ist die Volks-tracht, das „Kostüm. Die vornehmereKleidung der Großen hebt sich davon ab,wie die der Städter. Jene wird ein bevor-zugtes Zeichen des Standes und Ranges,als solche bleibt sie der Standessitte langeunterworfen, wenn sie auch ihrem Wesen nach Sache einessozialen Glaubens und Geschmackes ist, des Glaubens näm-lich, daß es sich so schicke, daß z. B. die schwarze Farbedie angemessene, richtige sei für den Geistlichen, wie fürdie Trauer (schwarz und weiß konkurrieren hier wiedort), hingegen etwa der Purpur für die imposante Würde 74. eines Häuptlings und Fürsten. Aber an den Höfen wird dieTracht Gegenstand besonderer ausdrücklicher Vorschriften,die wie Gesetze sie bestimmen und regeln. Die Uniformierungwird zum Bedürfnis, am frühesten in militärischen Verhält-nissen, wo dann die Kleidung, zumal die im Dienst, durch-aus der Satzung, ja dem Gesetze unterliegt. Hier ver-schwindet alles Individuelle unter der Kleidung; eine Ten-denz vollendet sich darin, die auch in der einfachen Volks-tracht schon vorhanden ist. Andererseits, und dies machtsich hauptsächlich in Städten geltend, je mehr sich in ihnender Reichtum ausbreitet, ruft der Wunsch zu glänzen im-mer neue Veränderungen der Kleidung und des Schmuckeshervor; im häufigen Wechsel der Kleidung dokumentiertsich der Reichtum, sucht sich der Geschmack zu bewähren,und wie am Tage man sich mehrmals umkleidet, so auchnach der Jahreszeit, so von Jahr zu Jahr. Ein neues Re-gime macht sich geltend, das Regime der Mode, am auf-fallendsten, so daß s


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