Mitteilungen der Deutschen Dendrologischen Gesellschaft . sieht, besonders unter den »Wetterfichten« manches, das dem vor-liegenden Thema zugerechnet werden könnte, da es seitens der Mehrzahl derDendrologen kaum beachtet wird, doch möchte ich mir diese, falls meine Dar- No. 19. Stiefkinder der deutschen Dendrologie. 49 stellungsweise überhaupt Anklang finden sollte, für einen eigenen kleinen Aufsatzaufsparen. Von den kronlosen Laubhölzern scheinen mir namentlich zwei Gruppen hierherzu gehören, einmal die Schwarzpappeln und dann die großen baumartigen Weiden,Silber- und Bruchweide. Die übrigen


Mitteilungen der Deutschen Dendrologischen Gesellschaft . sieht, besonders unter den »Wetterfichten« manches, das dem vor-liegenden Thema zugerechnet werden könnte, da es seitens der Mehrzahl derDendrologen kaum beachtet wird, doch möchte ich mir diese, falls meine Dar- No. 19. Stiefkinder der deutschen Dendrologie. 49 stellungsweise überhaupt Anklang finden sollte, für einen eigenen kleinen Aufsatzaufsparen. Von den kronlosen Laubhölzern scheinen mir namentlich zwei Gruppen hierherzu gehören, einmal die Schwarzpappeln und dann die großen baumartigen Weiden,Silber- und Bruchweide. Die übrigen Salicaceen schließe ich ebenso aus wie denRest der Kronlosen, da sie entweder häufig in Pflege genommen werden — sei esihres schönen Wuchses wegen, wie Silberpappel, Eiche, Buche, sei es ob ihrer Zier-lichkeit, wie manche Zwergweiden, sei es endlich aus praktischen Gründen, wieKorb- und Spitzweide — oder, wie Espe u. a., zwar auch zu den »Stiefkindern«gehören, mir aber in hier nennenswerten Vertretern zu wenig bekannt geworden 5. Abb. Pappel am Üdeiufer bei Ottwitz. Hinsichtlich der Schwarzpappel ist zwar seit einiger Zeit von dem um dieErzielung eines edleren deutschen Kulturlebens ebenso eifrig wie redlich bemühten»Kunstwart« eindringlich der Ruf nach reichlicherer Anpflanzung ergangen, dochwerden die meisten Dendrologen sowohl vom praktischen wie vom ästhetischenStandpunkt aus ihm hier nur unter mancherlei Vorbehalt beipflichten. Einerseitskann sie ja, durch ihre Wurzelläufer und deren Brut den Boden allzusehr aussaugend,unter Umständen geradezu schädlich auf die Vegetation der angrenzenden Flächenwirken sowie auch, selbst wenn wir von dem vielen sich nicht selten auf ihr breitmachenden Ungeziefer absehen, wenigstens in ihren weiblichen Exemplaren vorüber-gehend durch die Bedeckung der Nachbarschaft mit ihrer Samenwolle recht lästigwerden, andererseits erhält die große Mehrzahl der Bäume schon von ziemlich 4 50 Theodor Schübe: 1910,


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