. Elektrophysiologie. Elektrische Reizung der Muskeln. 259 Foraminifere mit zahlreichen sehr feinen, vielfach netzartig mit ein- ander anastomosirenden Pseudopodien, welche in ausgezeichneter Weise das sclion von Max Schnitze beschriebene Phänomen der „Körn- chenströmung" darbieten. „Bei Schliessung des Stromes beginnen die Körnchen in den an der Anodenseite beündlichen Pseudopodien sämmt- lich in centripetaler Dichtung zu fliessen, die Pseudopodien Averden dabei gleichmässig langsam zurückgezogen, je länger die Einwirkung dauerte, um so weniger und kürzere Pseudopodien ragen nur noch aus


. Elektrophysiologie. Elektrische Reizung der Muskeln. 259 Foraminifere mit zahlreichen sehr feinen, vielfach netzartig mit ein- ander anastomosirenden Pseudopodien, welche in ausgezeichneter Weise das sclion von Max Schnitze beschriebene Phänomen der „Körn- chenströmung" darbieten. „Bei Schliessung des Stromes beginnen die Körnchen in den an der Anodenseite beündlichen Pseudopodien sämmt- lich in centripetaler Dichtung zu fliessen, die Pseudopodien Averden dabei gleichmässig langsam zurückgezogen, je länger die Einwirkung dauerte, um so weniger und kürzere Pseudopodien ragen nur noch aus der Schaale hervor, und bald sind an der ganzen Anodenseite sämmtliche Pseudopodien hinter der Schaale ; An der Kathodenseite ist dagegen keinerlei Veränderung bemerkbar, die Körnchenströmung geht in normaler Weise weiter und die Pseudo- podien bleiben ausgestreckt, „ja sie verlängerten sich sogar häufig noch bedeutend, und wenn vorher an der Kathodenseite gar keine Pseudopodien hervorragten, traten nach der Schliessung oft welche unter centrifugaler Richtung der Körnchenströmung hervor," Auch hier war an den senkrecht zur Stromesrichtung stehenden Pseudo- podienbündeln bei und nach der Schliessung keine Veränderung zu bemerken. Eine deutliche kathodische Oeffnungswirkung konnte Ver- AV 0 r n hier nicht Fig. 98. Pelomyxa palustris. Po- lare Keizerfolge bei Durchleitung eines Kettenstromes. (Nach V e r w o r n.) Von grossem Interesse sind ferner die Reizwirkungen, welche unter sonst gleichen Verhältnissen bei Pelomyxa palustris be- obachtet werden. Pelomyxa ist ein häufig 2 mm grosser solider Klumpen von nacktem Protoplasma, der durch die grosse Menge von Einschlüssen (Sand und Schlammtheilchen) sehr undurchsichtig er- scheint. Die Bewegungen sind äusserst träge und bestehen, wie auch bei manchen Amoeben, in einer Strömung des Entoplasmas längs der Körperaxe nach einer Seite hin, um daselbst beiderseits umzu


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