Durch Bosnien und die Herzegovina kreuz und quer; Wanderungen . tungsartigen Mauer die alte serbische Kirche der heil. Erz-engel. Sie stammt aus der Zeit der Gründung Sarajevos durch die Türkenund sie zei<7t wie der christliche Glaube sich beulen, wie er sich scheu Ambona Predigerstuhl) in der altenorientalisch-orthodoxen Kirche in Sarajevo — 8i — hinter dicken Mauern verbergen musste. Da ist nichts von dem äusserenPrunk der modernen Gotteshäuser; fast in den Boden gesunken, jedenfallstiei in den Grund gebaut, ist das Kirchlein, als wolle es sich noch kleinermachen, um ja nicht die Aufmerks


Durch Bosnien und die Herzegovina kreuz und quer; Wanderungen . tungsartigen Mauer die alte serbische Kirche der heil. Erz-engel. Sie stammt aus der Zeit der Gründung Sarajevos durch die Türkenund sie zei<7t wie der christliche Glaube sich beulen, wie er sich scheu Ambona Predigerstuhl) in der altenorientalisch-orthodoxen Kirche in Sarajevo — 8i — hinter dicken Mauern verbergen musste. Da ist nichts von dem äusserenPrunk der modernen Gotteshäuser; fast in den Boden gesunken, jedenfallstiei in den Grund gebaut, ist das Kirchlein, als wolle es sich noch kleinermachen, um ja nicht die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, nicht dieBegehrlichkeit der Türken oder ihren Fanatismus zu reizen. Der Bauist ganz aus behauenen Steinen aufgeführt; er hat die Form eines unregel-mässigen Quadrates und weist keinerlei Schmuck auf. Der Fussbodenliegt einen Meter tiefer als das Niveau der Umgebung, das Gewölbe er-hebt sich nicht über S Meter. Im Innern der Kirche herrscht Dunkel;nur sieben kleine übereinanderliegende Fenster lassen einen Lichtschimmer. Markthalle in Sarajevo. einfallen. An das Kirchlein knüpft sich ein interessanter alter Brauch,der wohl auch bald in Vergessenheit gerathen wird. Im Yorhofe findensich am Ostermontag die heirathsfähigen serbischen Mädchen in vollemPutz ein, geziert mit dem ganzen Schmucke aus Gold- und Silbermünzen,aus dem ihre Aussteuer besteht. Es ist ein Heirathsmarkt in offener Formund er erklärt sich aus der früher nothwendigen Abgeschlossenheit, dennschöne Mädchen durfte man vor den Türken nicht sehen lassen. Auf derStrasse verhüllten die meisten ihr Gesicht wie die Mohammedanerinnen, undso war es nicht gerade leicht, eine Bekanntschaft zum Heirathen zu den reichen Klassen sorgte dafür allerdings die Geschäftsbekanntschaftde> Vaters der eine alte Verwandte, welche die Vermittlerin machte. In derselben Strasse steht auch der Tempel der spanischen Juden,in dessen Besitz sich ein kostbarer Thora-Talmud und vie


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