Hermaphroditismus beim Menschen . h. Am 4. 1. 1900 kam dieDame mit Herrn Dr. Kurtz zu mir und erklärte mir, sie sei verlobt und wollewissen, ob sie heiraten könne oder nicht. Der Vater, ein Mann von Riesenwuchs, v. Neugebauer, Hermaphroditismus. -^ — 402 — war an Schwindsucht gestorben, die Mutter an Uteruskrebs. Vier Brüder undeine Schwester sind im zarten Kindesalter an Kehlkopfleiden zugrunde X. hat sich bis jetzt stets für ein Mädchen gehalten und nichts von der Miß-staltung ihrer Genitalien geahnt, bis Dr. Semon ihr darüber die Äugen ö vermute im Gegenteil zu dieser


Hermaphroditismus beim Menschen . h. Am 4. 1. 1900 kam dieDame mit Herrn Dr. Kurtz zu mir und erklärte mir, sie sei verlobt und wollewissen, ob sie heiraten könne oder nicht. Der Vater, ein Mann von Riesenwuchs, v. Neugebauer, Hermaphroditismus. -^ — 402 — war an Schwindsucht gestorben, die Mutter an Uteruskrebs. Vier Brüder undeine Schwester sind im zarten Kindesalter an Kehlkopfleiden zugrunde X. hat sich bis jetzt stets für ein Mädchen gehalten und nichts von der Miß-staltung ihrer Genitalien geahnt, bis Dr. Semon ihr darüber die Äugen ö vermute im Gegenteil zu dieser Angabe, daß gerade die der Patientin be-wußte Anomalie ihrer Genitalien sie bestimmt hatte, einen Arzt aufzusuchen mitder Frage, ob sie heiraten könne oder nicht. Körperwuchs sehr groß, 170 schmächtig, mager, mit Anzeichen der Chlorose und einer Skoliose aufGrund von Muskelschwäche. Stimme rauh, männlich. Bis zum 13. Jahre solldas Mädchen einen schönen Sopran gehabt haben, der den Gesanglehrer ent-. flbb. 214. Genitalien eines 19jähr. Scheinzwitters von bisher fraglichem Geschlecht (später als Frau verheiratet). (Zu Beob. 771.) zückte. Im 13. Jahre soll ihr plötzlich etwas im Kehlkopf mit Geräusch geplatztsein während einer Gesangsstunde, so daß der Lehrer frug, was geschehen sei?Die Sopranstimme hatte plötzlich den Timbre einer Altstimme angenommen. Derallgemeine Körperbau ist absolut männlich; Skelett und Muskulatur männlich,ebenso Kehlkopf, Stimme, Gesichtsbehaarung; Thorax mit männlicher Bildung derBrüste und kleinen Mammillae, kaum pigmentiert. Die Brust stark behaart, ebensoder Unterleib, der Damm, die Schamgegend, die Extremitäten. (Abb. 214, 215.)Mons Veneris flach, fettarm: inmitten der üppigen Schambehaarung sieht manweder ein Scrotum noch Schamlefzen in stehender Position der Patientin, mangewahrt eine Pseudoclitoris von 4—6 cm Länge von dem Aussehen des Peniseines 12jähr, beschnittenen Knaben. Bis jetzt angeblich ni


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