. Die Reizbewegungen der Pflanzen. Plants. 16 II. Das pflanzliche Bewetiungsvermögen. muß. Müller (1896) führt triftige Gründe dafür an, daß das Plasma am gebogenen Ende der Raphen kleine Wirbel bildet, die propellerartig wirken.^) Ein freies Schwimmen kommt dadurch aber doch nicht zustande, weil der Diatomeenkörper im Verhältnis zur bewegenden Kraft zu schwer ist. Die Bewegung ist stets relativ langsam und erreicht wohl kaum je ein fünfzigstel Millimeter in der Sekunde, so daß also meist in der Stunde noch keine 5 cm zurückgelegt werden. Immer- hin macht die Bewegung unter dem Mikroskop auch
. Die Reizbewegungen der Pflanzen. Plants. 16 II. Das pflanzliche Bewetiungsvermögen. muß. Müller (1896) führt triftige Gründe dafür an, daß das Plasma am gebogenen Ende der Raphen kleine Wirbel bildet, die propellerartig wirken.^) Ein freies Schwimmen kommt dadurch aber doch nicht zustande, weil der Diatomeenkörper im Verhältnis zur bewegenden Kraft zu schwer ist. Die Bewegung ist stets relativ langsam und erreicht wohl kaum je ein fünfzigstel Millimeter in der Sekunde, so daß also meist in der Stunde noch keine 5 cm zurückgelegt werden. Immer- hin macht die Bewegung unter dem Mikroskop auch hier oft einen recht lebhaften Eindruck, so z. B. bei gewissen schiffchenförmigen Kieselalgen des Meeres. Noch schneller erscheint sie bei einer merk- würdigen , in unseren Teichen vorkommenden Form, der Bacillaria paradoxa, und zwar dadurch, daß hier die 20—30 Individuen, die meist zu einer Kolonie vereinigt sind, sich aneinander entlang schieben, sodaß sich beim Anblick ihre Geschwindigkeit addiert (Abb. 6).. "-^S^^^^^^s^zz^if^^:^^^ Abb. 6. Bacillaria paradoxa. Die Individuen teilweise ganz aus- einander, teilweise zusammengeschoben. (Aus Oltmanns 1905). Die Kräfte, die die beweglichen Cyanophyceen vorwärts treiben, sind noch wenig bekannt. Diese sehr niedrig stehenden, im Wasser oder auf feuchtem Boden lebenden Organismen sind meist von blaugrüner oder auch biäunlicher Farbe. Ihre kleinen, Scheiben- oder kugelförmigen Zellen sind geldrollen- oder perlsclmurartig zu langen Fäden angeordnet. Beg- giatoa ist farblos und wird deshalb meist zu den Bakterien gestellt, ob- gleich sie in den meisten morphologischen Merkmalen mit den Oscilla- rien unter den Blaualgen ül)ereinstimmt. Bringt man die Fäden in einem Tropfen Wasser unters Mikrosko]), so sind sie zunächst meist zu kleinen Knäueln zusammengeballt. Bald sieht man aber die bogenförmigen Krümnmngen sich elastisch ausgleichen und es beginnen nun schwingende, kreisende Bewegungen, bei denen die
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