. Das Leben der Griechen und Römer : nach antiken Bildwerken. ¤ss die nächste Stufe in der Entwickelung der Tem-pelformen. In dem Antentempel bildeten die Säulen gleichsam den Ersatzlür die eine schmalere Wand des Tempelhauses, die man hinweggelassenhatte, um dem Tempel nach Aussen hin mehr den Charakter einer ge-wissen Oetfentlichkeit zu geben. Sobald aber einmal die Bedeutung derSäule als freistehende und âraumöffnende (Bötticher) Stütze erkanntwar, konnte man bei dieser Form nicht stehen bleiben, und es liegt indem stetigen und allmäligen Fortschritt, den wir fast immer bei den Gri


. Das Leben der Griechen und Römer : nach antiken Bildwerken. ¤ss die nächste Stufe in der Entwickelung der Tem-pelformen. In dem Antentempel bildeten die Säulen gleichsam den Ersatzlür die eine schmalere Wand des Tempelhauses, die man hinweggelassenhatte, um dem Tempel nach Aussen hin mehr den Charakter einer ge-wissen Oetfentlichkeit zu geben. Sobald aber einmal die Bedeutung derSäule als freistehende und âraumöffnende (Bötticher) Stütze erkanntwar, konnte man bei dieser Form nicht stehen bleiben, und es liegt indem stetigen und allmäligen Fortschritt, den wir fast immer bei den Grie-chen beobachten können, begründet, nun auch die Säulen ganz frei ander zu zierenden und sich öffnenden Seite des Tempels hervortreten zulassen. Die übrige Anlage der heiligen Gebäude wurde dadurch nichtweiter berührt und konnte vollständig dieselbe bleiben, wie dies bei demAntentempel der Fall war. Ein Beispiel dieser Anlage bietet der kleine ionische Tempel dar,den man in der Nähe der grossen Tempel zu Selinus gefunden hat und 2 I 20 Fig. 16. dessen Grundriss auf Fig. 16 dargestellt ist. Selinus, an der südwest-lichen Küste von Sicilien gelegen,war eine Colonie der dorischen StadtMegara, von deren Bewohnern über-haupt sehr viele Pflanzstädte gegrün-det worden sind. Insbesondere rich-tete sich ihre Aufmerksamkeit schonsehr früh auf Sicilien, wo sie, nach-dem verschiedene andere Gründun-gen voraufgegangen waren, etwa umdie 37. Olympiade auf der Südwest-küste (vielleicht mit Benutzung einerälteren phönicischenGründung)die Stadt Selinus anlegten. DerReichthuman Bodenproducten aller Art, sowie die günstige Lage machten die Stadtsehr bald zu einem bedeutenden Emporium, und mit dem daraus hervor-gehenden Wohlstande ging bald eine künstlerische Bildung Hand inHand, von der uns in den noch vorhandenen Ruinen dorischen Stylsdie vortrefflichsten Belege erhalten sind. Ausser diesen Ruine


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