. Die Gartenkunst . Musteranlage eines kleinen Gräberfeldes im Hauptfriedhofe zu Frankfurt a. M. gärtnerische Anlage, Gestaltung des Hügels und der Einfassung der Gräber verstärkt. Es ist sehr schwer, gerade in den minderbemittelten Kreisen der Bevölkerung auf diesem Gebiete mit wohlge- meinter Belehrung etwas auszurichten. Das zähe Widerstreben, dem man begegnet, wäre noch verständlich, wenn es sich um ein Festhalten an althergebrachten Bräuchen und Formen handeln würde; aber davon kann bei den üblen Erzeugnissen unserer neuzeitlichen Friedhofsindustrie nicht die Rede sein. Gerade diese haben
. Die Gartenkunst . Musteranlage eines kleinen Gräberfeldes im Hauptfriedhofe zu Frankfurt a. M. gärtnerische Anlage, Gestaltung des Hügels und der Einfassung der Gräber verstärkt. Es ist sehr schwer, gerade in den minderbemittelten Kreisen der Bevölkerung auf diesem Gebiete mit wohlge- meinter Belehrung etwas auszurichten. Das zähe Widerstreben, dem man begegnet, wäre noch verständlich, wenn es sich um ein Festhalten an althergebrachten Bräuchen und Formen handeln würde; aber davon kann bei den üblen Erzeugnissen unserer neuzeitlichen Friedhofsindustrie nicht die Rede sein. Gerade diese haben ja das althergebrachte Gute, an das wir wieder anknüpfen wollen, erst beseitigt. Aber allen noch so ein- dringlichen, uneigennützigen Vorstellungen zum Trotz erliegt das Gros unserer Bevölkerung immer wieder den Überredungs- künsten derer, die bei dem heutigen Tiefstand der Grabaus- stattung ihren Nutzen finden und von jeder Neuerung geschäft- liche Schädigungen befürchten zu müssen glauben. Die Leute lassen sich immer wieder den sattsam bekannten Schund auf- schwatzen, und bezahlen dafür in der Regel noch erheblich mehr, als schlichte gute Sachen kosten, und der Geschäftsmann, welcher die schwachen Seiten seiner Kundschaft genau kennt, kommt auf seine Rechnung. Neuerdings hat man, um diesen Widerständen , die sich mit Worten und Vorstellungen allein nicht beseitigen lassen, in etwas Abbruch zu tun, in Frank- furt einen Versuch zur Wieder- belebung schlichter, volkstüm- licher Friedhofkunst auf breite- rer Grundlage unternommen, in- dem das städtische Friedhofsamt ein Preisausschreiben zur Er- langung künstlerisch mustergül- tiger Entwürfe von einfachen und billigen Grabmälern für Reihen- gräber erliefs. Das Ausschreiben richtete sich an die Frankfurter Künstler und Gewerbetreibenden und for- derte zur Einreichung von Ent- würfen auf, deren Herstellungs- preis sich zwischen 25 und 100 Mark bewegen sollte. Als Ma- terial war bemaltes Eichen- un
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