. Der Boden und die landwirthschaftlichen Verhältnisse des Preussischen Agriculture. Deutsche Kolouisation und Grosswirtlisehaft im slawischen Osten. 83 Die militärische Besatzung bildeten unter dem Befehl der hohen Beamten, denen die Bischöfe gleichstanden, die Milites agrarii. In ihnen, sind zumeist unfreie, aber reisige Kriegsleute zu sehen, welclie wahrscheinlich schon Karl der Grosse, jedenfalls aber Heinrich I., nahe der Slawengrenze auf kleinen Landgütern angesetzt hatte, wie sie die Karte o. S. 51 zeigt. ^) Sie erscheinen urkundlich in grosser Zahl im gesammten Meissener Land


. Der Boden und die landwirthschaftlichen Verhältnisse des Preussischen Agriculture. Deutsche Kolouisation und Grosswirtlisehaft im slawischen Osten. 83 Die militärische Besatzung bildeten unter dem Befehl der hohen Beamten, denen die Bischöfe gleichstanden, die Milites agrarii. In ihnen, sind zumeist unfreie, aber reisige Kriegsleute zu sehen, welclie wahrscheinlich schon Karl der Grosse, jedenfalls aber Heinrich I., nahe der Slawengrenze auf kleinen Landgütern angesetzt hatte, wie sie die Karte o. S. 51 zeigt. ^) Sie erscheinen urkundlich in grosser Zahl im gesammten Meissener Lande als beliehene Besitzer der dortigen kleinen Weiler, deren Bild Mischwitz ) Die slawischen Bewohner derselben wurden ihnen. als Mancipia zur Bewirthschaftung des Landes überlassen. Die Milites selbst mussten jeder Zeit zum Auszug mit Rüstung und Streitross bereit sein und hatten unter ihren Bannerherrn die kaiserlichen Hauptburgen des Landes abwechselnd als Wachen zu besetzen. Die gewöhnliche slawische Dorfbevölkerung ist also zu Sklaven oder wenigstens zu völlig abhängigen Hörigen der neuen Grundhen-en geworden, seien diese nun die Milites, oder die Grafen und Bischöfe oder der Kaiser selbst. Nur wenige slawische Adlige, denen Otto II. Güter verleiht, werden erwähnt, auch ein senior Slaworum Cuchavicus als Freund des Kaisers. Aber noch in Urkunden von 1122 und 1181 zu einer Zeit, in welcher die Milites agraril bereits Ministerial- adel geworden waren, werden Supani und ebenso Withasii als Ortsvorstände ge- nannt und erhielten sich als solche in dem grössten Theil der Dörfer des Amtes Meissen bis in das 14. Jahrhundert.^) Daraus ergiebt sich, dass die Sorben-Wenden vor dem Kampfe mit den sächsischen Kaisern noch durch niedere und höherstehende Supane geleitet wurden, dass unter ihnen aber auch bereits ein Adel oder Kriegerstand zur Geltung gekommen war, denn Withasius bedeutet vicaz, Kriegs- ') Dienstmannen und Kö nennt hier um 975 in Gensa


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