Archive image from page 102 of Die Gartenkunst (1899). Die Gartenkunst diegartenkunst09deut Year: 1899 IX 5 DIE GARTENKUNST 93 Fläche bepflanzen wird. Ein mir bekannter englischer Landschaftsgärtner und Spezialist für wilde Gärten machte den drastischen Vorschlag, den Leuten bei Anlage solcher Gruppen genügend Bier usw. zu trinken zu geben — sie würden dann schon unregelmäßig pflanzen! Dergleichen Mittel sind nun gerade nicht vonnöten. Am einfachsten nimmt man die zu steckenden Zwiebeln oder Knollen und streut sie, wie Samen, über die Fläche aus und pflanzt österreichischen Küstengebirge der
Archive image from page 102 of Die Gartenkunst (1899). Die Gartenkunst diegartenkunst09deut Year: 1899 IX 5 DIE GARTENKUNST 93 Fläche bepflanzen wird. Ein mir bekannter englischer Landschaftsgärtner und Spezialist für wilde Gärten machte den drastischen Vorschlag, den Leuten bei Anlage solcher Gruppen genügend Bier usw. zu trinken zu geben — sie würden dann schon unregelmäßig pflanzen! Dergleichen Mittel sind nun gerade nicht vonnöten. Am einfachsten nimmt man die zu steckenden Zwiebeln oder Knollen und streut sie, wie Samen, über die Fläche aus und pflanzt österreichischen Küstengebirge der Adria, unternahm. Dort auf jenen sonst so öden Karstwiesen wuchsen und blühten um diese Jahreszeit Galanthus, Viola, Prlmiila, Crocus, Narzissen usw. wild in erstaunlichen Mengen. Itje Wiesen glichen groLien, bunten Teppichen. Wenn man jedoch aufmerksamer beobachtete, konnte man wahrnehmen, dalj gewisse Pflanzenarten, wie z. B. unsere Crocus sich gleich- sam in Farbenkolonien gesondert hatten. Dies ist aber Aus den „Wilden Gärten' des Kgl. Botan. Gartens zu Kew: i. Seidelbast (Daphne). sie, wie sie fallen. Ferner ist auch der Parbenwahl eine gewisse Aufmerksamkeit zuzuwenden. Auch diese Be- hauptung mag im ersten Augenblick befremdlich erscheinen. Man wird sich fragen müssen, wie sich die Natur draußen zu dieser Frage stellt. Zuweilen ist man geneigt, an- zunehmen, daß im wilden Garten ohne Unterschied auf Form und Farbe durcheinander gepflanzt werden könne. In einigen Fällen ist dies auch zulässig und von groß- artiger Wirkung, in anderen wiederum sollte man vor- sichtiger sein. Nehmen wir als Beispiel unsere Crocus, bei denen bekanntlich die ausgeprägtesten Farbenkontraste vorkommen — vom reinsten Weiß bis zum dunkelsten Blau und leuchtenden Gelb. — Ich entsinne mich eines Streifzuges, den ich vor wenigen Jahren im zeitigsten Frühjahr nahe Triest und x\bazzia im „Karst', dem süd- nicht wörtlich zu nehmen, denn einzelne Ausläufer der
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