. Berichte der Bayerischen Botanischen Gesellschaft zur Erforschung der heimischen Flora. Botany; Botany. — 127 —. Brassica Räpa. Sinäpis alba. ein wenig die Narbe. Noch ehe die Kronblätter sich ganz ausgebreitet haben, drehen sich die Staubfäden so, dafs die alsbald aufspringenden Antheren ihre mit Pollen bedeckte Seite nach auswärts richten. Später krümmen sie sich so, dafs am Ende des Blühens Selbstbestäubung stattfinden kann. Die Filamente der kürzeren Staub- fäden sind nicht gedreht, aber nach aufsen gebogen, wodurch die Fremdbestäubung begünstigt wird. Die beiden gröfseren Nektarien steh


. Berichte der Bayerischen Botanischen Gesellschaft zur Erforschung der heimischen Flora. Botany; Botany. — 127 —. Brassica Räpa. Sinäpis alba. ein wenig die Narbe. Noch ehe die Kronblätter sich ganz ausgebreitet haben, drehen sich die Staubfäden so, dafs die alsbald aufspringenden Antheren ihre mit Pollen bedeckte Seite nach auswärts richten. Später krümmen sie sich so, dafs am Ende des Blühens Selbstbestäubung stattfinden kann. Die Filamente der kürzeren Staub- fäden sind nicht gedreht, aber nach aufsen gebogen, wodurch die Fremdbestäubung begünstigt wird. Die beiden gröfseren Nektarien stehen innerhalb der Basen der kürzeren Staubfäden. Sie trennen sich mitunter in je zwei Höcker. Aufser diesen steht je eine Drüse zwischen den längeren Staubfäden. Die Selbstbestäubung bewirkt Samenbildung. Die Verwendung der Stiele und Rippen junger Blätter zu Gemüse („Rübe- stielche") scheint in Bayern wenig bekannt zu sein. Die Wurzel (Radix Brässicae sativae) war früher äufserlich als Heilmittel bei Brandwunden und der Rübensaft gegen Mundschwamm officinell; Rübenabsud wird bei leichter Halsentzündung und Husten vom Volke benützt. Die fleischige Verdickung der Wurzel wird wie beim hypocotylen Stengelgliede des Rettigs durch eine starke Wucherung des Xylems mit überwiegendem Parenchyme bewirkt. Im Parenchym der Gefäfstränge entstehen secundäre Phloembündel. Brassica Näpus Linne. Reps, Rapskohl. Der Brassica Räpa L. sehr ähnlich; unterscheidet sich von ihr durch Folgen- des: Die Wurzelblätter (in nicht-blühendem Zustand vorhanden) sind leyerförmig, meergrün bereift, fast kahl, höchstens unterseits einige Borsten; obere Stengel- blätter länglich, nach der mit kleinen Zähnchen versehenen Spitze breiter, am Grunde schmäler, sich aber plötzlich herzförmig verbreiternd und den Stengel halb umfassend, doch berühren sich die Lappen vorne nicht, wie bei Br. Rapa. Die Blüten stehen in lockerer, schon während des Aufblühens


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