. Blätter für Aquarien- und Terrarien-Kunde. Regenerationserscheinungen bei Süsswasserschnecken. Von Ad. Cerny. (Mit An dieser Stelle wurde schon wiederholt1) die Frage nach der Neubildung verloren ge- gangener Fühler bei Süsswasserschnecken be- sprochen, und ich will nun Gelegenheit nehmen, die Resultate der Untersuchungen, die darüber angestellt worden sind, zusammenzufassen, da sie auch für den Aquarienfreund grösseres In- teresse haben dürften. Unsere Wasserschnecken sind in der Natur vielfach Verletzungen ausgesetzt, die sie von Seiten ihrer zahlreichen Feinde (Fische, Libellenlarven, Lar


. Blätter für Aquarien- und Terrarien-Kunde. Regenerationserscheinungen bei Süsswasserschnecken. Von Ad. Cerny. (Mit An dieser Stelle wurde schon wiederholt1) die Frage nach der Neubildung verloren ge- gangener Fühler bei Süsswasserschnecken be- sprochen, und ich will nun Gelegenheit nehmen, die Resultate der Untersuchungen, die darüber angestellt worden sind, zusammenzufassen, da sie auch für den Aquarienfreund grösseres In- teresse haben dürften. Unsere Wasserschnecken sind in der Natur vielfach Verletzungen ausgesetzt, die sie von Seiten ihrer zahlreichen Feinde (Fische, Libellenlarven, Larven der Schwimm- und Wasserkäfer usw.) zu erleiden haben; insbesondere sind bei solchen An- griffen die Fühler gefährdet, die vornehmlich dem Tastsinn dienen und daher beim Kriechen weit ausgestreckt werden. Es ist nun von Interesse, zu erfahren, wie sich die Schnecke einem Ver- luste ihrer Fühlhörner gegenüber verhält und ob sie denselben durch Neubildung des verlo- ren gegangenen Teils wieder gutzumachen vermag. Dass letzteres tatsächlich der Fall ist, haben diesbezügliche Experimente ergeben (Fig. 1—6). Diese Versuche haben übrigens auch auf die Entstehungsgeschichte der in der Natur zuweilen vorkommenden Doppelbildungen an Schnecken- fühlern und ähnlichen Organen anderer Tiere einiges Licht geworfen, indem sich zeigte, dass sie auf regenerative Wachstumsprozesse zurück-. Fig. 1. Tellerschnecke (Planorb is corneus). Der rechte Fühler ist dünn regeneriert; zwei Monato nach der Operation. 1) „Blätter" 1906, S. 49 u. 100, ferner Biologische Rundschau V von P. Kammerer, „Blätter" 1906, S. 259 bis 261. mehreren Abbildungen.) zuführen sind und dass stets eine Verletzung die veranlassende Ursache solcher Bildungen ist, während man früher allgemein annahm, dass überzählige Bildungen, die ja von Tieren der verschiedensten Klassen bekannt geworden sind, sich als „Keimesvariationen" während der in- dividuellen Entwicklung aus „in


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