Lehrbuch der praktischen augenheilkunde . durch das Zurückweichen eines kleineren oder grösseren Ab-schnittes der Peripherie des Sehnerveneintrittes. Bei völliger Entwickelungist sie immer eine totale, wodurch sie sich wesentlich von den angeborenenExcavationen unterscheidet. Der Sehnerveneintritt ist nämlich seiner ganzenFläche nach zurückgedrängt und präsentirt sich als eine mehr wenigertiefe Grube (Fig. 38, nachEd. Jaeger) mit mulden-förmig ausgehöhltem Grundeund steilen, mitunter selbstüberhängenden Bändern a,die unter einem sehr ausge-prägten abgerundeten Win-kel in die concave Fläche des


Lehrbuch der praktischen augenheilkunde . durch das Zurückweichen eines kleineren oder grösseren Ab-schnittes der Peripherie des Sehnerveneintrittes. Bei völliger Entwickelungist sie immer eine totale, wodurch sie sich wesentlich von den angeborenenExcavationen unterscheidet. Der Sehnerveneintritt ist nämlich seiner ganzenFläche nach zurückgedrängt und präsentirt sich als eine mehr wenigertiefe Grube (Fig. 38, nachEd. Jaeger) mit mulden-förmig ausgehöhltem Grundeund steilen, mitunter selbstüberhängenden Bändern a,die unter einem sehr ausge-prägten abgerundeten Win-kel in die concave Fläche desAugengrundes Wandung dieser Grubewird durch die ansehnlichausgedehnte und nach hinten gedrängte Lamina cribrosa gebildet. lieberdieser finden sich als ein dünner Belag b bisweilen stellenweise Züge vonNervenfasern, welche in die Retina übergehen; in der Regel aber sinddaselbst die Sehnervenfasern ganz untergegangen und werden durch einezarte Schichte von Bindegewebe ersetzt, welches dem Boden und den Wan-. 316 Chorioiditis; Nosologie; Iridokyklitis; Iridochorioiflitis. den der Grube fest anhaftet und mit den atrophirten Vorderschichten derNetzhaut im Zusammenhange steht. In diesem Bindegewebe ziehen dieAeste der Centralgefässe c und werden an die Wandungen der Excavationfestgelöthet, daher sie in ihrem Verlaufe eine doppelte Knickung dieser Aeste werden im späteren Verlaufe des Processes gerne inder vorhin geschilderten Weise verändert oder verschwinden ganz, ja eskommt vor, dass alle Hauptstämme im Bereiche des Sehnerveneintrittesuntergehen. Als Ersatz findet sich in letzterem dann gewöhnlich eine wan-delbare Anzahl von Gefässen, welche durch ihre abnorme Lage und Ver-laufsrichtung sich als Collateralen ergeben, die in Folge der Unwegsamkeitder normalen Hauptäste sich bedeutend erweitert haben. Die Kesselform der Excavation hängt davon ab, dass das vordere Ende desNerven kegelig zuläuft, nach hinten also breiter wird


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