. Die Gartenwelt. Gardening. IX, 32 Die Gartenwelt. Mi'lirzaiil der Leser jedenfalls nicht ohne weiteres unterschreiben wird, Ansichten, die meines Erachtens mit Gartenkunst und -Gestaltung wenig, in der Hauptsache nichts gemein haben, liierauf auch gar keinen Anspruch erheben und deshalb viel- Uiielit besser aus dem Inhalt des vortrefflichen Buches weggeblieben wären. C. K. Schneider ärgert sich z. B. darüber, daß man gegen- wartig den Ausputz der Häuser an Fenstern, auf Balkons, in Vor- gärten etc. mit Blumen durch Prämien belohnt. Es geschieht dies seitens gewisser Vereine für Hebung dos Fr


. Die Gartenwelt. Gardening. IX, 32 Die Gartenwelt. Mi'lirzaiil der Leser jedenfalls nicht ohne weiteres unterschreiben wird, Ansichten, die meines Erachtens mit Gartenkunst und -Gestaltung wenig, in der Hauptsache nichts gemein haben, liierauf auch gar keinen Anspruch erheben und deshalb viel- Uiielit besser aus dem Inhalt des vortrefflichen Buches weggeblieben wären. C. K. Schneider ärgert sich z. B. darüber, daß man gegen- wartig den Ausputz der Häuser an Fenstern, auf Balkons, in Vor- gärten etc. mit Blumen durch Prämien belohnt. Es geschieht dies seitens gewisser Vereine für Hebung dos Fremdenverkehrs, um den Städten ein freundliches Aussehen zu geben und zu einem gewissen Wetteifer in der privaten Verschönerung dos Stadtinnern anzuregen. Hierfür findet Schneider Worte des Tadels. Daß Abertausende der betreffenden Kommission, welche ihre Blumenfenster und Gärten „kontrollieren- kommt, die Türe vor der Nase zuschlagen werden, (Seite 90), stimmt jedenfalls nicht und ist wohl nur lies Verfassers subjektive Meinung. Jeder freut sich — auch der Ärmste — wenn sich andere über seine Blumen mitfreuen. Diese gewiß sehr schöne Sitte, welche im Innern der Stadt waliihatt prächtige Stücke von Balkons, Erkern, Fenstern etc. in die Straßenfluchten und auf sonst alles Pflanzenschmuckes entbehrende Plätze zaubert, wird wohl kaum ein Künstlerauge ärgern und verdient meines Erachtens einen Spott aus Fachmanns Munde keineswegs. Wie wäre das vom Standpunkte des Gartenkünstlers aus zu begründen V Hierin steht Schneider auf eigenem, jedenfalls aber sehr isoliertem Standpunkte. Wenn alle, wie es Schneider tun würde, Haus und Garten mit einer soliden Mauer, über welche nur einige Efeuspitzen und einige Ranken wilden Weines ver- stohlen lugen dürfen und die jeden Einblick verwehrt, umziehen wurden, so würde allerdings der Anblick solcher Klosterkolonien ein anderer sein, ob aber ein besserer, .schönerer und kunstgerechterer, das ist die Frage. Dies


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