. Der gegenwrtige Standpunkt der Mycologie mit Rcksicht auf die Lehre von den Infections-Krankheiten. Pathogenic fungi. 111 wird hier immer von verschiedenen Krankheitserscheinunsen begleitet. An den Schoten, Blättern und Stengeln des Rapses und Rübsens kommt ein Pilz vor, der von Kühn Rapsverderber, Sporidesmium oder Polydesmus exitiosus genannt wurde; er verursacht rasch sich vergrössernde Flecken auf den Geweben, so dass dieselben schliesslich ganz missfarbig und welk wer- den, endlich vollständig einschrumpfen. Man findet alle Theile der krankhaften Stellen von reich verästelten, septirten


. Der gegenwrtige Standpunkt der Mycologie mit Rcksicht auf die Lehre von den Infections-Krankheiten. Pathogenic fungi. 111 wird hier immer von verschiedenen Krankheitserscheinunsen begleitet. An den Schoten, Blättern und Stengeln des Rapses und Rübsens kommt ein Pilz vor, der von Kühn Rapsverderber, Sporidesmium oder Polydesmus exitiosus genannt wurde; er verursacht rasch sich vergrössernde Flecken auf den Geweben, so dass dieselben schliesslich ganz missfarbig und welk wer- den, endlich vollständig einschrumpfen. Man findet alle Theile der krankhaften Stellen von reich verästelten, septirten Mycel- fäden durchzogen, welche sich unter der Epidermis immer dichter ansammeln, so dass schliesslich ein Stroma entsteht, dessen Endzellen als cylindrische, septirte Basidien frei an die Oberfläche hervortreten, Fig. 41, a. An ihrer Spitze kom- men die Sporen als längliche, bald an Grösse zunehmende Ausstülpungen zum Vorschein, welche schliesslich spindelför- mige Gestalt annehmen, sich braun färben und durch eine grössere Anzahl von Scheidewänden vielkammerig wer- den. Entweder bleibt es bei Bil- dung dieser einen Spore, welche dann an der Spitze in einen lan- gen Fortsatz ausgezogen ist, Fig. 41, b, oder es folgt auf die erste die Anlage von noch mehreren, so dass schliesslich eine ganze Reihe entsteht, welche nach erfolgter Reife sehr leicht auseinanderfällt und die leeren, dann rothbraun gefärbten Basidien zurücklässt, Fig. 41, c. Doch nicht immer ist die Bildung dieser Sporen eine so regelmässige; besonders zu grosse Feuchtigkeitsverhältnisse geben Anlass zu sehr verschiedenen Abnormitäten. So treibt die Basidie anstatt der Sporen bisweilen lange Fäden, auf welchen dann an mehreren Stellen die Sporenketten sich aus- bilden, Fig. 41, d, oder die Sporen entstehen zu mehreren an der Spitze der Basidie oder seitlich an derselben. Bei den einen fehlen die Fortsätze, andere treiben deren seitliche, welche wieder zu Sporen werden können; bei noch ander


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