. Denkschriften - Österreichische Akademie der Wissenschaften. Stellung der Berberidaceen im System. 791 Ich möchte annehmen, daß, wie es bei Leontice und Epimedmm im kleinen gezeigt wurde, auf dieser Wanderung infolge allmählich geänderter Verhältnisse langsam eine Umprägung des mitgegebenen Anlagenschatzes erfolgte (epigenetisch in der Ontogenese). Dadurch aber, daß die mitgegebenen Anlagen ihrerseits orthogenetisch weiterwirken, entsteht nicht ein ganz neumerkmaliges Individum, sondern es bleibt immer ein, wenn auch oft verwischter, gemeinsamer Typus erkennbar. fg Es ist hier Gelegenheit, a
. Denkschriften - Österreichische Akademie der Wissenschaften. Stellung der Berberidaceen im System. 791 Ich möchte annehmen, daß, wie es bei Leontice und Epimedmm im kleinen gezeigt wurde, auf dieser Wanderung infolge allmählich geänderter Verhältnisse langsam eine Umprägung des mitgegebenen Anlagenschatzes erfolgte (epigenetisch in der Ontogenese). Dadurch aber, daß die mitgegebenen Anlagen ihrerseits orthogenetisch weiterwirken, entsteht nicht ein ganz neumerkmaliges Individum, sondern es bleibt immer ein, wenn auch oft verwischter, gemeinsamer Typus erkennbar. fg Es ist hier Gelegenheit, auf die Bedeutung der Worte: Entwicklungsstufe und Tendenz einzugehen die oft gebraucht wurden. Bei den verschiedensten Gruppen werden, hieß es manchmal, anscheinend gleiche Entwicklungsstufen erreicht; das heißt, es macht den Eindruck, als ob Modifikationen eines Schema Stammbaum der Berberidaceen und ihrer Verwandten. Pr = Proranales. R = Ranunculaceae. H = Helleboreae. A = Anemoneae. B = Berberidaceae. E L = Epimediuiu-Leoiiiice-Typus. N = Nandina. P = Paeonia. Pa = Papaveraceae. H = Hypecotim-Typus. Ch = Chelidonieae. Pap = Papavereae. Esch = Eschscholtzieae. F = Fumarioideae. La = Lardizabalaceae. M = Menispermaceae. und desselben Grundtypus alle oft mehr oder weniger gleiche äußere Zustände erreichen. Das darf aber nicht immer dazu verleiten, von diesen auch durch andere Gruppen in gleicher Weise erreichten Entwicklungs- stufen die andern Gruppen selbst abzuleiten, zum Beispiel von Podophyllum, Hydrastis, Glaucidium und Umgebung etwa die Papaveraceen. Wir müssen vielmehr das Auftreten gleicher Erscheinungen in den verschiedenen Gruppen auf eine gleiche Reaktion infolge gleichen, wenn auch oft weit zurück- liegenden Ursprunges (strahlenförmige Entstehung der einzelnen Typen) zurückführen. Dadurch eben kommt es, daß jede Gruppe allmählich die Entwicklungshöhe der Nachbargruppe erreicht. Die orthogenetische Weiterentwicklung über den erreichten Zusta
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