. Einführung in die Biologie. Biology. 82 Fünftes Kapitel. saugen, wie sie wenig Wasser abgibt. Das Organ, mit dem die unverletzte Pflanze das Wasser aufnimmt, ist das Wurzelsystem, genau genommen die jüngeren Teile der Wurzeln, denen eine wasserundurchlässige Hülle, wie Korkhäutchen oder Kork, fehlt. Ganz besonders befähigt zur Wasseraufnahme sind infolge der großen Ausdehnung ihrer Oberfläche die mitWurzelhaarenbesetztenTeilehinterderwachsenden Spitze (). Die sich noch streckenden Teile können sich natürlich nicht durch seitliche Anhängsel im Boden befestigen. Aber sobald ein Bezirk zu


. Einführung in die Biologie. Biology. 82 Fünftes Kapitel. saugen, wie sie wenig Wasser abgibt. Das Organ, mit dem die unverletzte Pflanze das Wasser aufnimmt, ist das Wurzelsystem, genau genommen die jüngeren Teile der Wurzeln, denen eine wasserundurchlässige Hülle, wie Korkhäutchen oder Kork, fehlt. Ganz besonders befähigt zur Wasseraufnahme sind infolge der großen Ausdehnung ihrer Oberfläche die mitWurzelhaarenbesetztenTeilehinterderwachsenden Spitze (). Die sich noch streckenden Teile können sich natürlich nicht durch seitliche Anhängsel im Boden befestigen. Aber sobald ein Bezirk zur Ruhe gekommen ist, seinen Ort nicht mehr verändert, wachsen zahl- reiche Oberhautzellen zu dünnwandigen Schläuchen, den Wurzelhaaren, aus, die durch Verklebung eine innige Vereinigung mit den Bodenteilchen eingehen, aber nur kurze Zeit am Leben bleiben und von neuen, näher an der Spitze gebildeten abgelöst werden. Die älteren, haarlos gewordenen Teile hören bald auf sich an der Wasseraufnahme zu beteiligen und schützen sich durch Kork vor mechanischer Beschädigung und vor Wasserverlust. Von dem Organ der Wasseraufnahme bis zum Ort des hauptsächlichsten Wasserverbrauchs, den Blättern, ist bei einem Baum ein langer Weg. Über die Leitungsbahnen, in denen das Wasser sich hierbei bewegt, kann man dadurch Aufschluß er- halten, daß man gefärbtes Wasser verwendet. Weil die lebende Wurzel Farbstoffe nicht einläßt, müssen abgeschnittene Teile verwendet werden, die sich wie bekannt durch die Schnittfläche ganz wohl mit Wasser versorgen können. An Zweigen, die in rote Eosinlösung gestellt werden, färbt sich nur das Holz, in Blättern läßt sich das Fortschreiten des Farbstoffs in den Nerven, die ja Gefäßbündel enthalten, leicht verfolgen. Der Versuch beweist, daß das Wasser mindestens zum größten Teil in den Gefäßen sich bewegt. In lebendem Gewebe ist der Widerstand, den das Plasma und die vielen Zellhäute der Wasserverschiebung entgegensetzen,


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