. Biologisches Zentralblatt. Biology. Baunacke, Studien zur Frage nach der Statocystenfunktion. 46 i hohem Maße stereotaktisch. Je frischer die Tiere dem Freien entnommen sind, um so lebhafter sind sie und um so mehr er- leichtert sich das Experimentieren. Ich legte also zunächst eines der Tiere (später mehrere Indi- viduen beider Gattungen gleichzeitig) auf den Rücken (vgl. Fig. 2) und beobachtete, dass es in kürzester Zeit, wie zu erwarten, seine Normallage wieder eingenommen hatte. Und zwar begann das Umkehren in die normale Kriechlage bei den meisten Tieren sogleich nach dem Umwenden in di
. Biologisches Zentralblatt. Biology. Baunacke, Studien zur Frage nach der Statocystenfunktion. 46 i hohem Maße stereotaktisch. Je frischer die Tiere dem Freien entnommen sind, um so lebhafter sind sie und um so mehr er- leichtert sich das Experimentieren. Ich legte also zunächst eines der Tiere (später mehrere Indi- viduen beider Gattungen gleichzeitig) auf den Rücken (vgl. Fig. 2) und beobachtete, dass es in kürzester Zeit, wie zu erwarten, seine Normallage wieder eingenommen hatte. Und zwar begann das Umkehren in die normale Kriechlage bei den meisten Tieren sogleich nach dem Umwenden in die Rückenlage. Keines der Tiere aber verbleibt in verkehrter Lage, so oft man es auch immer von neuem in diese zurückgebracht hat, die Tiere reagieren viel- mehr so lange in derselben Weise, bis sie sich wiegen vorschrei- tender Austrocknung schließlich „in sich selbst zurückziehen". Dann stellen sie jede Reaktion ein und verhalten sich völlig passiv. Fig. 2 (Erkl. vgl. Text!).. Fig. 3 (Erkl. vgl. Text!). Wie vollzieht sich nun diese Umkehr in die Normallage? Folgendermaßen: Das eben auf den Rücken gelegte (oder gefallene) Tier dreht sogleich den Kopf in der Richtung um die Körperlängs- achse in die Normallage zurück, um ihn dann alsbald soweit nach unten zu senken, bis der stark stereotaktische Vorderrand der Kriechsohle den Boden berührt. An diesem aber heftet er sich sofort an und zieht, in Lokomotion eintretend, den ganzen übrigen Teil der Kriechsohle und mit ihr den ganzen Körper allmählich in die Normallage herum. So kommt es, dass der hintere Abschnitt des Tieres noch lange die verkehrte Lage (Kriechsohle nach oben gerichtet) zeigt, während im vorderen Abschnitt die Normallage schon erreicht und das ganze Tier bereits in Fortbewegung be- griffen ist. Auf diese Weise kommt es für kurze Zeit zu einer fast spiraligen Windung der Kriechsohle. Dabei aber laufen die bekannten Kontraktionswellen doch sogleich über die ganze Sohle fort, sobald nur der
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