Die Schrift bei Geisteskrankheiten; eine Atlas mit 81 Handschriftproben . ine bleibende Eigentümlichkeit der Hand-schrift darzustellen, bei welcher man überhaupt den relativ niedrigenBildungsgrad des Patienten nicht übersehen darf. Hält man diese drei Schriftproben zusammen, so ergibt sich ausder Analyse derselben, daß eine schwere, dauernde Störung (orga-nische Hirn- und Rückenmarkskrankheit) nicht vorliegen kann, daß essich vielmehr mit aller Wahrscheinlichkeit um einen Zustand schnellvorübergehender Bewußtseinstrübung mit Störung der motorischenKoordinationsfähigkeit handelt. Ein weiterer S


Die Schrift bei Geisteskrankheiten; eine Atlas mit 81 Handschriftproben . ine bleibende Eigentümlichkeit der Hand-schrift darzustellen, bei welcher man überhaupt den relativ niedrigenBildungsgrad des Patienten nicht übersehen darf. Hält man diese drei Schriftproben zusammen, so ergibt sich ausder Analyse derselben, daß eine schwere, dauernde Störung (orga-nische Hirn- und Rückenmarkskrankheit) nicht vorliegen kann, daß essich vielmehr mit aller Wahrscheinlichkeit um einen Zustand schnellvorübergehender Bewußtseinstrübung mit Störung der motorischenKoordinationsfähigkeit handelt. Ein weiterer Schluß bezüglich derspeziellen Diagnose ist natürlich aus der Schrift allein unmöglich. Essei nur noch darauf hingewiesen, daß die Schriftzüge in postepilep-tischen Zuständen manche Ähnlichkeit mit der von Alkoholdelirantenaufweisen können (vergl. dazu No. 18), daß jedoch bei letzteren dieAtaxie und der Tremor weit stärker ausgebildet zu sein pflegen. Aufdie Unterscheidungsmerkmale von der Schrift Paralytischer ist bereitsoben hingewiesen Größenverhältnis 1 : I. No. 13. Delirium tremens, c) Geschrieben am 11. Mai 1902. No. 14. Delirium tremens. Krankheitsgeschichte: E. K., Arbeiter, 41 Jahre alt, aufgenommenden 5. Dezember 1899. Hat seit vielen Jahren große Mengen Schnapsgetrunken. Ausbruch des Delirs nach einer mehrtägigen Krankenhaus-behandlung wegen „Magenkrämpfen am Morgen des 5. Dezember. —Befund: Starker Tremor der gespreizten Finger und der ßausbruch. L Pupille etwas enger als R, beide reagieren aufLichteinfall gut. Patellarreflexe erheblich gesteigert. Bei geschlossenenAugen Lidklonus. Psychisch völlig desorientiert, halluziniert heftig;sieht drohende Gestalten, Elephanten, weiße Mäuse etc. in schnellerBewegung. Er hascht danach, läuft hinterher und unterhält sich mitihnen. Diese Sinnestäuschungen bleiben drei Tage bestehen. Vom8. Dezember an keine Störung mehr. Am 16. Dezember fällt nochauf, daß die Exkurs


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