. Acta Societatis Scientiarum Fennicae. Science. 98 J. J. nem Relief im Louvre (';r II, Abb. S. 1041) uiul mit den Geistern in der Unterwelt auf einem der Esquilinischen Wandgemälde (Woltmann u. Woermann: Gesch. d. Mal. I, Abb. S. 118) — wenn es sich nicht hier etwa um die Machtpose des Beschwörers handelt? Bei dem die lo be- wachenden Arg-US wird sie eine Wächterpose — wiederum ebenso wie die Grätschstellung in der christlichen Kunst (vgl. oben S. 68 ') — so auf einer Vase (Reinach: Vases peints II, Abb. S. 16) und in den bekannten, pouipejanischen und römischen Wandmaler


. Acta Societatis Scientiarum Fennicae. Science. 98 J. J. nem Relief im Louvre (';r II, Abb. S. 1041) uiul mit den Geistern in der Unterwelt auf einem der Esquilinischen Wandgemälde (Woltmann u. Woermann: Gesch. d. Mal. I, Abb. S. 118) — wenn es sich nicht hier etwa um die Machtpose des Beschwörers handelt? Bei dem die lo be- wachenden Arg-US wird sie eine Wächterpose — wiederum ebenso wie die Grätschstellung in der christlichen Kunst (vgl. oben S. 68 ') — so auf einer Vase (Reinach: Vases peints II, Abb. S. 16) und in den bekannten, pouipejanischen und römischen Wandmalereien (Abb. 127: nach Baumeister II, S. 865; Herr- mann-Brückmann: Denkm. d. Mal., Taf. 53 u. 57). Ganymed steht so vor Zeus (K. Lange, S. 24). Wie schon Jahn bemerkt, kommt die Stellung auch denjenigen zu, welche etwas zu be- richten oder zu erzählen haben (ibid., S. 29), vielleicht weil sie ermüdet ankommen und jetzt die Gelegenheit zum Ausruhen be- nützen — so z. B. der junge Bote, welcher auf einem Sarkophag- relief dem Sonnengott die Nachricht von dem Sturze Phaëtons bringt {Abb. 128; nach : Bilderatlas zu Ovids Meta- morphosen, Taf. III, 13). Aus diesem Grunde oder vielleicht auch wegen der sich darin kundgebenden Aufmerksamkeit beim Empfangen eines Auftrages und der Bereitschaft diesen auszufüh- ren, wui'de die Haltung somit eine Botenstellung, in erster Linie typisch für den Götterboten Hermes. Sonst liegt in dem Motive, wie man wohl zugeben muss, .eine gewisse Zuversicht, welche besser dem Befehlgebenden als dem Befehlempfangenden zu ziemen scheint. Im Leben gibt sich der Schüchterne und Anspruchslose kaum diese Stellung, wenig- stens nicht in der Gegenwart von Personen, denen er Ehrfurcht schuldig ist. Dies hängt wieder mit der Sicherheit des Stehens und der Breite dei' Beinhaltung zusammen. Darum wurde sie eine Herrscherstellung, und als Unterlage eines ruhigen, aber auf- merksamen Wahrnehmens wurde sie eine Stellung für das Schauen i


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