Geschichte der christlichen Kunst . ael Caerularius sich in seinem Synodalschreiben mit der be-merkenswerthen Aeusserung verwahrt: ,Einige Gottlose aus Hesperien, heisst es hier, ,hättendie ganze orthodoxeKirche Gottes mit demAnathem belegt und esden Griechen zum Vor-wurf gemacht, dass sieden Bart nicht scherenund die natürlichemenschliche Gestalt (desCrucifixbildes) nicht na-turwidrig verändern las-sen. 2 Den Griechengalt also ihr Typ natur-gemäss, der der Abend-lä konnteihre Auffassung als einerealistische, die lateini-sche als eine idealistischebezeichnet wer


Geschichte der christlichen Kunst . ael Caerularius sich in seinem Synodalschreiben mit der be-merkenswerthen Aeusserung verwahrt: ,Einige Gottlose aus Hesperien, heisst es hier, ,hättendie ganze orthodoxeKirche Gottes mit demAnathem belegt und esden Griechen zum Vor-wurf gemacht, dass sieden Bart nicht scherenund die natürlichemenschliche Gestalt (desCrucifixbildes) nicht na-turwidrig verändern las-sen. 2 Den Griechengalt also ihr Typ natur-gemäss, der der Abend-lä konnteihre Auffassung als einerealistische, die lateini-sche als eine idealistischebezeichnet werden, ob-gleich ,lebend nicht mit,ideal und ,sterbendnicht mit ,real iden-tisch sind. Man wäre der Sache schon näher gekommen, hätte man ge-sagt, dass der seit dem 9. Jahrhundert in Byzanz auftretende naturalistischeZug der Kunst3 zu der Schilderung der Kreuzigung mit allen Greueln desLeidens und des Todes führen musste und führte, während sich die abend-ländische Kunst aus der Antike her einen starken Rest von Abneigung. Fig. 225. Crucifixus des Anastasius Sinaita. 1 ,Quod hominis morituri imagiuem affi-gitis crueifixae imagini Christi, ita ut qui-dam Antichristus in cruce Christi sedeat,ostendens se adorandum tanquam sit Acta et scripta etc. p. 126. MansiXIX 811. Migne CXLII1 973. 2 Ttjv ä <püatv dwlpcö-ou fiop<pr^ -apättjv <pumv l^ oöx dve^ofie&a. Hefele Conciliengesch. IV2 776. Stock-bauer I 201. 3 Vgl. Kondakoff Hist. del art byz. II 7 :,Ce naturalisme, pour produire plus deffet,s ingenie a embellir, ou plutot ä compliquermaladroitement le cöte decoratif des sujetsrepresentes. Les formes et les d^tails lesplus varies abondeut, mais ils sont tousen Opposition avec les lois du beau et delharmonie. Ce räalisme ne constitue pasun type artistique et ce nest pas non plusla nature. Die Ikonographie und Symbolik der mittelalterlichen Kunst. 317 gegen die künstlerische Darstellung des äussersten Leidens bewahrte undaus d


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