. Handbuch der glasmalerei für forscher, sammler und kunstfreunde, wie für künstler, architekten und glasmaler. ionalmuseum, München. Ich habe wiederholt darauf hingewiesen, daß den entscheidendenUmschlag in der Stilistik der Münchener Glasmalerei kein andererbewirkt hat, als Jan Pollack, der Meister des Münchener Petri-altares. Alles Höfische ist abgestreift, dafür ein kräftiger, über-aus derber Realismus mit geradezu fanatischem Eifer durchgefü Raumgesetze und Perspektiven, die Bewegungen undGruppierung der handelnden Personen sind überall zu und zu werden sogar Ein


. Handbuch der glasmalerei für forscher, sammler und kunstfreunde, wie für künstler, architekten und glasmaler. ionalmuseum, München. Ich habe wiederholt darauf hingewiesen, daß den entscheidendenUmschlag in der Stilistik der Münchener Glasmalerei kein andererbewirkt hat, als Jan Pollack, der Meister des Münchener Petri-altares. Alles Höfische ist abgestreift, dafür ein kräftiger, über-aus derber Realismus mit geradezu fanatischem Eifer durchgefü Raumgesetze und Perspektiven, die Bewegungen undGruppierung der handelnden Personen sind überall zu und zu werden sogar Einzelheiten nachgeahmt, wie beispiels- Tafel 76 i. -3 ? mt fi 11 ^-p ? 1 ^ Sf,*!! Ifi J K i «0 ^ sg Ite« r:rm -^ -*m i^ ^ i /* s«i^^ ? i»«^g Detail aus einem Glasgemälde in der Frauenkirche zu München, um 1495. 147 weise die Säulen auf dem Glasgemälde des bethlehemitischenKindermords zeigen, die sich genau so auf der Szene Christus vorPilatus auf dem Petrialtar finden (Abb. 24, Taf. 75). Über Pollackwird in Bälde der beste Kenner dieser Periode, Dr. H. Buchheit,. Abb. 25. Gemälde von einem Jan Pollack nahestehenden Nationalmuseum, München. umfassende Studien veröffentlichen. Es mochte bisher gewagterscheinen, Jan Pollack in diesem hohen Grad für die stilistischeNeuorientierung der Münchener Glasmalerei verantwortlich zumachen: da fand vor kurzem Herr Dr. M. Hartig in einerScheyerner Handschrift folgende, mir durch Dr. H. Buchheit 148 vermittelte Notiz: „Jan pollack pictor in monacho habet X vitricis ecclie s. martinii. Jan Pollack bekommt also eine Zahlung für Glasge-mälde gerade in demJahr, in welchem derUmschwung im Stilder Münchener Glas-malerei sich arbeitet alles,was sich in München„glaser nennt, imStile des Jan der Handschrife-dagegen macht sicheine große Mannig-faltigkeit geltend, dieeine Zusammenstel-lung einzelner Grup-pen bedeutend er-schwert, was ja auchmit der


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