. Denkschriften - Österreichische Akademie der Wissenschaften. Meteorologische Verhältnisse der Pamir gebiete. 243 gleich hoch ist. Ganz anders auf der Hochsteppe! Der Winter ist ruhig wie in der Niederung. Im Frühling aber ist die mittlere Windgeschwindigkeit mehr als doppelt so groß wie im Winter, nimmt im Sommer bereits wieder ab. Ebenso ausgesprochen sind die jahreszeitlichen Unterschiede, die den täglichen Gang betreffen. Um 7 a ist die Luft immer sehr ruhig, ruhiger noch als in Taschkent. Im Winter bleibt es auch tagsüber ruhig, aber im Frühling beginnen so heftige Tagwinde, daß im April
. Denkschriften - Österreichische Akademie der Wissenschaften. Meteorologische Verhältnisse der Pamir gebiete. 243 gleich hoch ist. Ganz anders auf der Hochsteppe! Der Winter ist ruhig wie in der Niederung. Im Frühling aber ist die mittlere Windgeschwindigkeit mehr als doppelt so groß wie im Winter, nimmt im Sommer bereits wieder ab. Ebenso ausgesprochen sind die jahreszeitlichen Unterschiede, die den täglichen Gang betreffen. Um 7 a ist die Luft immer sehr ruhig, ruhiger noch als in Taschkent. Im Winter bleibt es auch tagsüber ruhig, aber im Frühling beginnen so heftige Tagwinde, daß im April die Windgeschwindigkeit um 1 p. fünfmal größer ist als um 7 a. Leider liegen nur Termin- beobachtungen vor. Die Angabe der Reisenden, daß der Wind in den späteren Nachmittagsstunden sich gewöhnlich bis zum Sturm steigert, ist glaubhaft; beachtenswert ist in dieser Beziehung, daß im Sommer erst der Abendtermin 9 p. die stärkste Luftbewegung ergibt. Der jährliche und tägliche Gang der Windgeschwindigkeit ist vollständig durch die Erwärmungsvorgänge bedingt. Im Winter, wenn die weiten Steppenbecken mit kalter Luft erfüllt sind, fehlt jede Vorbedingung zu stärkerer Luftbewegung. Im Frühling jedoch, wo speziell mittags eine ganz außerordentlich rasche Temperaturabnahme mit der Höhe herrscht, muß der Tagwind seine größte Stärke erreichen. Im April 1900 ergab sich zum Beispiel 1 p. eine mittlere Windgeschwindigkeit von 9-6 ;«,'sek., im Mai 1897 eine solche von 9-2 tu, gewiß Durchschnittswerte von respektabler Größe für Winde lokaler Herkunft. Daß die Hochsteppe in der warmen Jahreshälfte gegenüber der freien Atmosphäre als Sitz eines lokalen Luftdruck- minimums zu betrachten ist, wurde bereits früher hervorgehoben. Der tägliche Gang des Luftdruckes in Pamirski Post beweist auch, daß dieses Minimum sich tagsüber beträchtlich vertieft. Die Erwärmung der Luft über der Hochsteppe und das Aufsteigen derselben muß eine stark saugende Wirkung a
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