. Botanische Zeitung. Plants; Plants. — 5 — 'gleich dies nicht einmal nöthig ist unil nur bei lange dauernden Versuchen wünschensvrerth erscheint, und bei Beginn eines jeden Versuchs vollkommen gerade. Solche gerade Stengel erhält man, wenn man sie am Licht auf dem Klinostaten mit vertical stehender Rotationsaxe erzieht, oder wenn man sie genügend lange Zeit in verticaler Richtimg im Dunkeln stehen lässt, bis Krümmungen, welche sie vorher häufig zeigen, vollständig verschwunden sind. Die erstere Methode verdient entschieden den Vorzug, weil bei ihr nicht wie bei der zweiten die Pflanzen durch


. Botanische Zeitung. Plants; Plants. — 5 — 'gleich dies nicht einmal nöthig ist unil nur bei lange dauernden Versuchen wünschensvrerth erscheint, und bei Beginn eines jeden Versuchs vollkommen gerade. Solche gerade Stengel erhält man, wenn man sie am Licht auf dem Klinostaten mit vertical stehender Rotationsaxe erzieht, oder wenn man sie genügend lange Zeit in verticaler Richtimg im Dunkeln stehen lässt, bis Krümmungen, welche sie vorher häufig zeigen, vollständig verschwunden sind. Die erstere Methode verdient entschieden den Vorzug, weil bei ihr nicht wie bei der zweiten die Pflanzen durch längeren Lichtentzug geschwächt werden. Folgende Fragen habe ich zunächst experimentell zu beantworten versucht: 1. Wie verläuft die geotropische Aufrichtung eines horizontal gelegten Stengels? 2. Sind die am Stengel aufeinanderfolgenden Gelenke in gleichem Grade reizbar durch die Schwerkraft? 3. Wie lange bleiben die Gelenke empfindlich für den Schwerkraftreiz und beweglich? 4. Lässt sich eine Reizleitung von einem Gelenk zum anderen con- statiren? 5. Wie verhält sich der TradescantiaStengel dem Lichte gegenüber? Der Verlauf der negativ-geotropischen Aufwärtskrümmung des Stengels von Trades- cantia viridis hat mutatis mutandis viel Aehnlichkeit mit der geotropischen Aufrichtung eines gewöhnlichen Stengels. Ist der Gravitationswirkung ein Stengelstück mit einer grösseren Anzahl von Gelenken ausgesetzt, so beginnt die erste Krümmung meist in Gelenk 3 von oben, dann .folgen etwa gleichzeitig 2 und 4, dann 5, 6, 7 etc. Durch das unterhalb Ge- lenk 3 herrschende acrofugale Fortschreiten der Inscenirung der Gelenkkrümmungen wird der Stengelgipfel allmählich in die Verticale gehoben und die apicalen Gelenke erfahren, wenn es zu einem üeberschreiten der Verticale kommt, eine Rückwärtskrümmung, um die Internodien a, b, c, d etc. der Reihe nach in die Lothlinie zu bringen. In dem durch die Fig. 2, Taf. I wiedergegebenen Beispiel begann die Aufwärtskrümm


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