. Elektrobiologie, die Lehre von den elektrischen Vorgängen im Organismus auf moderner Grundlage dargestellt. Electrophysiology. — 77 Nicht in allen Nerven der Wirbeltiere und wirbellosen Tiere, wie in verschiedenen Muskeln derselben ist der zeitliche Ablauf und die Dauer der Reizwellen gleich. Vielmehr sehen wir, daß dieselben in gewissen Nerven auch höherer Tiere sehr viel lang- samer verlaufen, wie in den Nervenstämmen der Extremitäten oder anderer Körperteile, in denen vornehmlich die motorischen Fasern der Skelettmuskeln und sensible Fasern der Haut ver- treten sind. Über die Reizleitung


. Elektrobiologie, die Lehre von den elektrischen Vorgängen im Organismus auf moderner Grundlage dargestellt. Electrophysiology. — 77 Nicht in allen Nerven der Wirbeltiere und wirbellosen Tiere, wie in verschiedenen Muskeln derselben ist der zeitliche Ablauf und die Dauer der Reizwellen gleich. Vielmehr sehen wir, daß dieselben in gewissen Nerven auch höherer Tiere sehr viel lang- samer verlaufen, wie in den Nervenstämmen der Extremitäten oder anderer Körperteile, in denen vornehmlich die motorischen Fasern der Skelettmuskeln und sensible Fasern der Haut ver- treten sind. Über die Reizleitung in reinen Sinnesnerven wußte man bisher nichts. Aus den elektrischen Unter- ^^S- 25- Buchungen am Riech- nerven der Fische (Hecht) haben wir erfahren, daß in ihm die Reizleitung eine sehr langsame ist. Die Fasern dieses Nerven besitzen keine Markhülle, im Gegensatz zu den meisten Gehirn- und Rückenmarksnerven. Sie sind auf einer niederen Entwickelungsstufe des Nervensj'stems stehen geblieben und dies scheint sich auch in einem viel langsameren Ablauf der Erregungsprozesse zu dokumentieren. Bei der embryonalen Entwickelung der Nerven- fasern, die aus den Nervenzellen hervorwachsen, sind dieselben zuerst marklos, später erst entwickelt sich die Markscheide, die den Achsenzylinder umhüllt. Man fand am Riechnerven des Hechtes eine Geschwindigkeit von 16 bis 24 cm bei 20'^ C und eine Dauer der Reizwelle von 0,4 Sekunden, mit einer Anstiegszeit von mehreren hundertstel Sekunden (Nicolai, Garten). Ganz ähnlich verhalten sich die marklosen Nerven niederer wirbelloser Tiere, so die Nerven von Muscheln (Anodonta, Flußmuschel) mit einer Geschwindigkeit von nur 10 bis 22 mm (Garten), während die Nerven von Cephalo- poden (Octopus), Tiere, die sich lebhafter bewegen, eine geringere Dauer der Reizwelle von 8 bis 20 ö zeigen (Fuchs, Boruttau).. Einphasiger Aktionsstrom von 2 Xerv. ischiadici des Hundes, 36" Please note that these images are extracted from scanned p


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