. Acta Societatis Scientiarum Fennicae. Science. Abb. Abb. lyj. sicli ergeben, dass die ausserordentliche Beliebtheit unserer Pose vor allem den späteren Zeiten der antiken Kunstgeschichte, einschl. der hellenistischen Epoche, angehört. War sie aber zuerst die Stellung würdiger Männer von Stande, so wurde sie nachher vornehmlich die Lieb- lingspose der blühenden Jugend in Stunden völliger Musse und stillen Woiilbefindens. Darin spiegelt sich eine weichlich-passive Lust, ein idyllisch-behaglicher Genuss des Daseins ab. Die Pose steht Paris entschie- den besser als Hektor. Sie wurde der Ku
. Acta Societatis Scientiarum Fennicae. Science. Abb. Abb. lyj. sicli ergeben, dass die ausserordentliche Beliebtheit unserer Pose vor allem den späteren Zeiten der antiken Kunstgeschichte, einschl. der hellenistischen Epoche, angehört. War sie aber zuerst die Stellung würdiger Männer von Stande, so wurde sie nachher vornehmlich die Lieb- lingspose der blühenden Jugend in Stunden völliger Musse und stillen Woiilbefindens. Darin spiegelt sich eine weichlich-passive Lust, ein idyllisch-behaglicher Genuss des Daseins ab. Die Pose steht Paris entschie- den besser als Hektor. Sie wurde der Kunstausdruck des antiken „dolce far niente", und als der bukohsche Geschmack in die Mode kam, wurde sie ein beliebtes Motiv fiii' die Darstellung des bedürfnislosen Glückes des Natur-, d. h. des Hirtenlebens. Die Idee wurde zwar zunächst, wie es scheint, in mythologischer Um- kleidung, nämlich in den noch, bezw. besonders in der römischen Zeit sehr beliebten Satyrknaben, verkörpert {Abb. 195: Statue aus der Sammlung Borghese „im Stile des Praxiteles", Louvre Nr. 263; nach einer Phot. von Champagne; vgl. auch Eeinacu I, Abb. S. 390—417), später, vielleicht nicht früher als in dei- Römerkunst, in wirklichen Hii'tenfiguren (eine Statue in der Samml. Giustiniani : Abb. 19G; nach Olarac IV,Taf. 741). Wie sich das Stehen mit aufgestütztem Fusse für Leier- und Mandolinenspieler eignet, so das Stehen mit ge- kreuzten Beinen für das Flöten- und Pfeifenspiel — den Zeitvertreib des ländlichen Lebens. Dabei lehnt sich der Ellenbogen, sowie überhaupt gerne bei dieser Stellung der eine Arm, gegen irgend eine Stütze, in den hier in Betracht kommenden Fällen gewöhnlich ei- nen Baumstumpf. Die Hirten der römischen Reliefs stützen sich jedoch in der Regel auf den Stab, zu- meist so, dass der eine Ellenbogen auf der anderen Hand, diese wiederum auf dem Ende des Stabes ruht. Ein typisches Beispiel ist der Hii't auf dem spätrömi- schen Endymion-Sarkophag
Size: 985px × 2539px
Photo credit: © Library Book Collection / Alamy / Afripics
License: Licensed
Model Released: No
Keywords: ., bookauthorsu, bookcentury1900, bookdecade1910, booksubjectscience