. Biologisches Zentralblatt. Biology. Driesch, Beiträge zur theoretischen Morphologie. 553 Knospen irgendwo am Umfang-, dann sofort ihrem negativen Geotropismus genügend, wie es die Figuren veranschaulichen. Ist aber durch irgend welche Veranlassung ein Tochterstolo von der streng vertikalen Rich- tung abgewichen, so bildet er seine Knospen stets an der oberen Seite. Fig. Fig. 2. Heteromorphes Weiterwachsen der Sertularella sp. Die Pfeile be- zeichnen die Richtung der Schwerkraft. In b und d sind die Stöcke künstlich umgelegt. Näheres siehe im Text. Durch wiederholtes Umlegen des Stockes k


. Biologisches Zentralblatt. Biology. Driesch, Beiträge zur theoretischen Morphologie. 553 Knospen irgendwo am Umfang-, dann sofort ihrem negativen Geotropismus genügend, wie es die Figuren veranschaulichen. Ist aber durch irgend welche Veranlassung ein Tochterstolo von der streng vertikalen Rich- tung abgewichen, so bildet er seine Knospen stets an der oberen Seite. Fig. Fig. 2. Heteromorphes Weiterwachsen der Sertularella sp. Die Pfeile be- zeichnen die Richtung der Schwerkraft. In b und d sind die Stöcke künstlich umgelegt. Näheres siehe im Text. Durch wiederholtes Umlegen des Stockes können die Stolonen zu Wendungen veranlasst werden, die sich, da stets nur ein kleiner Bezirk wächst und nur dieser geotropisch ist, dauernd fixieren. Fig. 2 zeigt diese Verhältnisse: in a haben wir einen Primärstolo mit 3 vertikal wachsenden Toehterstolonen vor uns, b zeigt denselben in anderer Lage, in c haben sich 2 der Stolonen, der jetzt veränderten relativen Einwirkungsrichtung der Schwere entsprechend gedreht, der dritte Stolo ist in einen Polypen ausgelaufen, was bisweilen vorkommt: in d sehen wir den Stock wiederum umgelegt, und in e haben die beiden schon einmal gekrümmten Stolonen ihre zweite Wendung ge- macht, der eine außerdem bereits 2 Generationen von Toehterstolonen produziert. — Das Licht fiel bei diesen Versuchen seitlich auf die Objekte ein und äußerte keinerlei Wirkung. Wir haben also das bemerkenswerte Faktum vor uns, dass zwei Sertu/arella-Arten, die, wie ich beifügen will, sich morphologisch sehr nahe stehen, sich bezüglich der Abhängigkeit ihres Wachstums von äußeren Einflüssen und, damit zusammenhängend bezüglich ihrer Reiz- barkeit, durchaus different verhalten: was für die eine die Schwer- kraft, das ist für die andere das Licht. Würde man bei völli- ger morphologischer Identität 2 derartige Formen wohl als 2 Species ansehen? Diese Frage sei hier immerhin ange- regt. —. Please note that these images are extracted from sca


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