. Die Gartenwelt. Gardening. XX, 49 Die Gart .uwelt. 583 sonderlich zusagen, den Pflanzen aber direkt Schaden zuzu- fügen imstande sind. Professor Paul Sorauer, der verdienstvolle Fachmann auf dem Gebiete für Pflanzenkrankheiten, hat hierüber eingehende Untersuchungen angestellt. Pflanzen, die in unmittel- barer Nähe des schmelzenden Asphalts standen, zeigten nach einigen Stunden noch keinerlei sichtbare Beschädigungen. Erst nach ein bis zwei Tagen stellten sich bei Rosen, Erdbeeren und Roß- kastanien sehr auffallende Veränderungen ein, und zwar derart, daß sie von den durch andere Dämpfe oder


. Die Gartenwelt. Gardening. XX, 49 Die Gart .uwelt. 583 sonderlich zusagen, den Pflanzen aber direkt Schaden zuzu- fügen imstande sind. Professor Paul Sorauer, der verdienstvolle Fachmann auf dem Gebiete für Pflanzenkrankheiten, hat hierüber eingehende Untersuchungen angestellt. Pflanzen, die in unmittel- barer Nähe des schmelzenden Asphalts standen, zeigten nach einigen Stunden noch keinerlei sichtbare Beschädigungen. Erst nach ein bis zwei Tagen stellten sich bei Rosen, Erdbeeren und Roß- kastanien sehr auffallende Veränderungen ein, und zwar derart, daß sie von den durch andere Dämpfe oder Rauchgase verursachten Störungen im Wachstum wesentlich abwichen, und die genannten Pflanzen bei Beurteilung einer Beschädigung durch Gase den Aus- schlag geben können. Die Blätter der Rosen färben sich auf der Oberseite ganz schwarz oder bekommen je nach der Art dunkle Flecke, ebenso schwärzen sich ihre Kelchblätter, und die Knospen vertrocknen. Bei Kastanien sind die Farbveränderungen je nach dem Zustand der Blätter zur Zeit des Eintritts der Rauchwirkung verschieden. Bei geringem Einfluß werden sie braunstreifig oder gleichmäßig schwarz bis rotbraun, bei stärkerem dagegen in kurzer Zeit dürr und bröckelnd. Aehnlich wie Rosen verhalten sich Erd- beeren, und beim wilden Wein sind längere Zeit nach Wirkung von Dämpfen aus Asphaltkesseln die gleichen sehr auffallenden Erscheinungen wie bei Kastanien beobachtet worden. Die schwach erkrankten Blätter erschienen wohl noch grün, aber nicht mehr flach ausgebreitet, sondern am Rande muldenförmig in die Höhe gezogen und in der Fläche runzelig. Bei stärker erkrankten Blättern zeigten sich Stellen mit korkfarbiger Oberfläche, die teil- weise in dürrwerdende Brandflecke übergingen. Die Luftwurzeln waren zusammengeschrumpft, und die Blätter zerbröckelten im Winde. Auch andere Gewächse zeigten ähnliche Beschädigungen. Die Ausströmung des Asphaltpflasters (namentlich an heißen Sommer- tagen) benach


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