. Aus Natur und Museum. Natural history. 114 —. Aus unserer Werbetätigkeit. Als mit der 1919 einsetzenden Geldentwertung die Mittel der Sencken- b< rgischen Naturforschenden Gesellschaft immer geringer wurden, schien kaum eine andere Möglichkeit für die Erhaltung unseres Museums zu bestehen, als der Anschluß an die Stadt oder den Staat. Damals waren deren Finanzverhältnisse noch geordneter und man konnte hoffen, durch Aufgabe der Selbstän- digkeit wenigstens das Museum zu retten. Auf der anderen Seite stand ein langwieriger schwerer Kampf bevor, dessen Ausgang höchst unsicher war — — es war


. Aus Natur und Museum. Natural history. 114 —. Aus unserer Werbetätigkeit. Als mit der 1919 einsetzenden Geldentwertung die Mittel der Sencken- b< rgischen Naturforschenden Gesellschaft immer geringer wurden, schien kaum eine andere Möglichkeit für die Erhaltung unseres Museums zu bestehen, als der Anschluß an die Stadt oder den Staat. Damals waren deren Finanzverhältnisse noch geordneter und man konnte hoffen, durch Aufgabe der Selbstän- digkeit wenigstens das Museum zu retten. Auf der anderen Seite stand ein langwieriger schwerer Kampf bevor, dessen Ausgang höchst unsicher war — — es war daher begreiflich, daß die Ansichten über das Weiterarbeiten geteilt waren. Die Beratungen über den Abschluß des Jahres 1919 und über den Vor- anschlag für 1920 ergaben eine verzweifelte Lage, denn die ständig steigende Verarmung unseres Volkes und seine tiefe Niedergeschlagenheit ließen auch eine Bitte um Erhöhung des Mitgliedbeitrages zunächst aussichtslos erscheinen. Allen den schweren Sorgen stand nur e i n Aktivposten gegenüber: der Ge- danke, daß Frankfurt mehr als andere Städte eine Bürgerschaft besitzt, deren stolze Liebe zur Vaterstadt noch aus den Zeiten der alten freien Reichsstadt stammt. 22 Männer hatten das Museum vor hundert Jahren in schwerer Zeit wagemutig gegründet, ihre Nachkommen hatten immer und immer wieder ge- holfen, es zu fördern, es zu einer der schönsten deutschen Sammlungen auszu- bauen. Hatte das Museum nicht schon manche schlimme Zeit überstanden? Wie war die Lage im Herbst 1919? Bei einem Dollarstande von etwa 40 Mark betrug der gesamte Finanzbedarf der Gesellschaft M. 198 850.—, davon M. 104 048.— für Gehälter und Löhne, M, 18 000.— für unsere Zeitschriften und M. 76 802.— für die notwendigsten Ausgaben. Dieser Summe standen Einnahmen von M. 92 an Zinsen etc. und M. 33 000.— an Mitgliedbeiträgen gegen- über, zusammen M, 125 , sodaß ein Defizit von M. 72 vorhanden war. Bei dies


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